Auswirkungen für Vereine und den Schulsport Sanierungs-Dilemma am Glockenspitz

Krefeld · Die Komplettsanierung der Glockenspitzhalle beginnt im Sommer 2025. Die Handballer der HSG Krefeld-Niederrhein werden voraussichtlich für zwei Spielzeiten in die Yayla-Arena umziehen. Weitere Auswirkungen für Vereine und den Schulsport sind eingeplant.

Die HSG Krefeld-Niederrhein wird ihre Heimstätte für zwei Spielzeiten verlassen müssen.

Foto: samla.de

Rund 20 Millionen Euro wird sie kosten, die Sanierung der altehrwürdigen Glockenspitzhalle, in der neben der Nutzung für den Schulsport unter anderem auch die Heimspiele des Handball-Drittligisten HSG Krefeld ausgerichtet werden. Eine Erfassung des Gebäudezustands hatte ergeben, dass erheblicher baulicher und technischer Sanierungsbedarf besteht.

Bei der Sanierung ist unter anderem geplant, die Gebäudehülle zu dämmen und die Halle ans Fernwärmenetz anzuschließen. Die Beheizung soll kostengünstig über Deckenstrahlplatten erfolgen. Ebenfalls geplant ist der Einsatz einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Auf dem Dach soll eine Photovoltaikanlage installiert werden. Auch die sportlichen Einbauten wie der Schwingboden und die Tribünen werden komplett erneuert. Im Januar soll die Ausschreibung der einzelnen Gewerke beginnen, so dass nach Baugenehmigung im Juni 2025 die Bauphase starten kann. Die sanierte Halle soll im Februar 2027 wieder in Betrieb genommen werden.

Februar 2027 - dies bedeutet, dass sich die HSG Krefeld-Niederrhein für zwei Spielzeiten eine neue Heimstätte suchen muss. Zum einen müssen dabei die Regularien des Deutschen Handballbundes beachtet werden, zum anderen benötigen die „Eagles“ reichlich Platzm um ihre Fans (meist kommen mehr als 1000 Zuschauer) unterzubringen. „Wir befinden uns ins aussichtsreichen und sehr konstruktiven Gesprächen mit der Stadt Krefeld“, berichtet HSG-Vorsitzender Dr. Simon Krivec und ergänzt: „Unter Beaachtung aller Voraussetzungen gibt es in Krefeld keine andere Halle als die Yayla-Arena, die in Frage kommen würde.“ Bis Ende Februar soll eine finale Entscheidung getroffen werden.

Derzeit werde über die Miethöhe und weitere Punkte beraten. Fakt ist: Anders als in der Glockenspitzhalle, wird die HSG in der Arena an der Westparkstraße nicht an den Cateringeinnahmen partizipieren. Diese wegfallenden Einnahmen gilt es zu kompensieren.

Darüberhinaus benötigen die Handballer, die derzeit die Tabelle der Dritten Liga Gruppe Süd-West anführen, aber auch eine neue Trainingsstätte. „Wir trainieren nahezu täglich, manchmal sogar zweimal“, räumt Krivec ein. Der „Einschnitt“ für alle Nutzer der Glockenspitzhalle - den CHTC, weitere Mannschaften sowie der Schulsport - werde massiv. Schließlich müssen die verbleibenden Hallenzeiten aufgeteilt werden. „Wir dürfen von zwei schweren Jahren für die Sportlandschaft in Krefeld ausgehen“., resümiert Dr. Simon Krivec, der vorausschauend sagt, dass die vor 50 Jahren errichtete Mehrzweckhalle nach der Fertigstellung „sicherlich ein Schmuckkästchen“ sein wird.