Eröffnung vor 20 Jahren Krefelds Arena wird 20: „Die Dame hat sich gut gehalten“

Krefeld · Krefelds Multifunktionsarena, die anfangs KönigPalast hieß und heute als Yayla Arena firmiert, feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Im Dezember 2004 wurde sie mit einem dreitägigen Akt feierlich eröffnet. Der Extra-Tipp traf sich mit Geschäftsführer Paul Keusch zum Gedankenaustausch. Ein Rück- und Ausblick.

Sir Elton John gab 2016 ein gefeiertes Konzert vor mehr als 6000 Zuschauern im KönigPalast.

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Über ihren Sinn, den Standort und die Kosten wurde vor rund zwei Jahrzehnten wahrlich viel diskutiert und auch gestritten. Dennoch gab es einen großen politischen Konsens, der dafür sorgte, dass eines der größten Bauprojekte in der Geschichte der Stadt Krefeld für hiesige Verhältnisse nahezu zeitnah umgesetzt werden konnte. Gerade einmal 15 Monate dauerte es, ehe die „Multifunktions-Eishockey-Arena“, wie Paul Keusch, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Seidenweberhaus GmbH, sein größtes Haus heute nennt, fertiggestellt war. Die Kosten beliefen sich seinerzeit auf rund 30 Millionen Euro. Das feierliche Opening fand am Wochenende vom 4. bis 6. Dezember statt. Sarah Connor, Andre Rieu und ein Allstar-Eishockey-Spiel zogen die Massen an. 20 Jahre ist dies nun her. Und inzwischen wurde aus dem KönigPalast die Yayla-Arena.

„Ich bin nach wie vor begeistert von unserer Halle“, sagt Paul Keusch beim Termin mit dem Extra-Tipp. „Die Dame hat sich auch zwei Jahrzehnte nach ihrer Eröffnung richtig gut gehalten“, bilanziert der 60-jährige Österreicher, der 2006 als Hallenmanager nach Krefeld kam und seit 2009 die Geschicke der Seidenweberhaus GmbH als Geschäftsführer leitet, voller Zufriedenheit. Wenngleich Keusch auf eine bewegte Anfangszeit zurückblickt: „Es war stürmisch. Die politischen Diskussionen gingen ja auch nach dem Opening weiter. Der Druck war schon groß, die finanzielle Lage stand immer auf dem Prüfstand“, erinnert er sich. Der gut vernetzte Keusch, der zuvor die Stadthalle Wien leitete, wurde seinerzeit geholt, um das Image der Krefelder Arena aufzupolieren. Die Zauberformel lautete: eigene Veranstaltung auf die Beine stellen. „Dies ist uns auch bedingt gelungen.“ Als Beispiel, welches die ganze Problematik aufzeigt, nennt Keusch die Weihnachtsgala von Jose Carreras Dennoch habe man sich dann auf das Vermietgeschäft konzentriert. „Das finanzielle Risiko war einfach zu große. Mit Steuergeldern darf man kein Glücksspiel betreiben“, stellt Keusch klar.

Die Liste derer, die in der Arena auftraten, spielten und unterhielten, kann sich dennoch sehen lassen: Sir Elton John gab sich die Ehre, die junge Helene Fischer berauschte ihre Fans, Krefeld bekannteste Tochter Andrea Berg feierte ihr Heimspiel. Weitere umjubelte Konzerte, Sport-Highlights wie die Box-Weltmeisterschaftskämpfe von Felix Sturm, der Deutschland-Cup im Eishockey (gleich fünfmal), Handball-Länderspiele sowie der Tennis-Davis-Cup fanden an der Westparkstraße statt. Auch TV-Produktionen wie der „Musikantenstadl“ oder die „Carmen Nebel-Show“ flimmerten aus Krefeld über den Fernseher. Gerade einmal drei Meter Innenraumbreite fehlten für ein „Wetten, dass...“. Die Yayla Arena gilt heute zudem als Mekka der Comedians. Schließlich ist sie auch die „schwarz-gelbe Hölle“ der Pinguine. Das Verhältnis zum Ankermieter ist laut Paul Keusch „besser denn je“.

Das 25-Jährige der Arena soll 2029 groß gefeiert werden. „Bis dahin wollen wir uns weiter positionieren und weitere Musik- und Sportevents nach Krefeld holen.“