Es erinnerte ein wenig an den Phönix, der aus der Asche aufstieg, als Christian Ehrhoff im April 2023 bekanntgab, dass er fünf Jahre nach seinem Karriereende noch einmal für seinen Herzensverein aus Krefeld die Schlittschuhe schnüren wollte.
Einmal mehr zeigte der Ausnahmeathlet, der 862 Spiele in der weltbesten Liga (NHL) absolvierte und mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft 2018 Olympisches Silber gewann, eiserne Disziplin und Ausdauer. Der inzwischen 41-Jährige agierte als Anführer des Teams, avancierte zum Top-Verteidiger.
Nach der Spielzeit 2023/24 war dann aber endgültig Schluss für den Vater dreier Töchter. Die Pinguine-Fans feierte ihren Rückkehrer, der „seit dem Aus im Frühjahr recht wenig Sport gemacht hat“, wie er nun im Gespräch mit dem Extra-Tipp grinsend einräumt und ergänzt: „Ich spiele sehr gerne Golf, aber das tägliche harte Training blieb aus.“
Doch Ehrhoff wäre nicht Ehrhoff, wenn er nicht stets weiter nach Herausforderungen Ausschau halten würde. Und als ihn schließlich ein guter Freund fragte, ob er ihn nach Las Vegas zur „Hyrox-Challenge“ begleiten wolle, sagte er umgehend zu. „Ich kenne das Event schon aus 2022. Damals habe ich mit meinem Kumpel als Doppel daran teilgenommen. Nun war mein eigentlicher Plan, dass ich mir dort ein paar gute Tage mache, Golf spiele und meinen Freund vor Ort unterstütze“, berichtet der Wahl-Verberger nun.
„Als ich meiner Frau dann davon erzählte, sagte sie: „Wenn du da schon hinfliegst, dann nimm doch auch daran teil.“ Und so stand der Entschluss fest.
Anfang Februar 2025 stellt sich Christian Ehrhoff im Single-Wettbewerb dieser „extremen Challenge“.
Doch was ist „Hyrox“ eigentlich? Hyrox verbindet als erste Sportart drei verschiedene Trainingsmethoden in einem einzigartigen Event. Die Kombination aus funktionellem Krafttraining, hochintensivem Intervalltraining und klassischem Ausdauersport macht diesen Wettbewerb nicht nur einmalig, sondern auch messbar.
Bei den Events müssen die Teilnehmer acht Mal in Folge nach einem 1-Kilometerlauf ein Workout absolvieren. Die Wettkampfdauer beträgt zwischen 70 und 120 Minuten. Teilnehmen können sowohl Amateure als auch Profis.
„Das Ganze ist schon extrem, man muss sich richtig quälen, der Puls geht nie runter“, gesteht der Ex-Eishockey-Star. „Ich freue mich darauf, habe aber auch Respekt. Sicher werde ich nicht auf eine Bestzeit gehen.“
Die Hyrox-Challenge beinhaltet stets die gleichen acht anspruchsvollen Übungen: SkiErg, Sled Push, Sled Pull, Burpee Broad Jumps, Rowing, Kettlebell, Sandbag Lunges und Wallballs. In den USA ist ein wahrer Hype entstanden, was stetig steigende Teilnehmerzahlen zeigen. „So auch in Las Vegas“, sagt Christian Erhoff: „Sie haben das Event sogar auf drei Tage ausgeweitet, weil so viele Sportler mitmachen wollen.“ Der Krefelder startet in der „Pro-Kategorie“, wo die Belastungen noch etwas höher sein werden.
Nachdem der 42-Jährige nach seinem Karrierenende eher den Schongang eingelegt hatte, trainiert er nun wieder fünf- bis sechsmal pro Woche, um sich auf das Abenteuer Las Vegas optimal vorzubereiten. „Langsam kommt die Muskelmasse wieder zurück“, sagt er breit grinsend.
Weder er selbst, noch seine größten Fans – seine Familie – zweifeln daran, dass er auch die „Hyrox-Challenge“ wie ein Phönix aus der Asche meistern wird.