St. Irmgardis-Krankenhaus Geriatrische Klinik soll erweitert werden

Süchteln · Das St. Irmgardis-Krankenhaus setzt zum Wohl älterer Patienten auf Vernetzung.

Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Klinik für Geriatrie im St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln.

Foto: St. Irmgardis-Krankenhaus

Die Menschen im Kreis Viersen werden immer älter. Das machen Modelle zur demografischen Entwicklung am Niederrhein ganz deutlich. „Von 2012 bis 2030 wird sich die Zahl der Hochbetagten, also der Männer und Frauen ab 85 Jahren, nahezu verdoppelt haben“, weiß Hanns-Peter Klasen, Chefarzt der Klinik für Geriatrie im St. Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. „Diese Menschen brauchen eine adäquate medizinische Betreuung“, betont er. „Deshalb haben wir auch einen Förderantrag für einen Neubau eines weiteren Bettentraktes gestellt.“ Denn um älteren und hochbetagten Menschen diese hochwertige Versorgung bereits jetzt und auch in Zukunft bieten können, gehen die Verantwortlichen des Süchtelner Krankenhauses diesen ganz besonderen Weg.

Das St. Irmgardis-Krankenhaus ist geriatrisch mit allen Kliniken des Kreises Viersen vernetzt. Im sogenannten Liaisondienst arbeitet die Süchtelner Klinik als Kooperationspartner mit Akut-Kliniken zusammen, die keine eigene Geriatrie haben. Das bedeutet, Patienten, die nach einem Aufenthalt im Städtischen Krankenhaus Nettetal, im Hospital zum Heiligen Geist Kempen, in der LVR-Klinik Viersen oder im Allgemeinen Krankenhaus Viersen eine geriatrische Weiterbehandlung benötigen, können diese im St. Irmgardis-Krankenhaus erhalten. „Und das nicht nur nahtlos und ohne Zeitverluste, sondern auch mit weniger Ängsten verbunden. Denn die Patienten wissen, was auf sie zukommt und kennen in vielen Fällen auch schon die Ansprechpartner, wenn sie zu uns kommen“, erklärt Hanns-Peter Klasen.

Mit dem Nettetaler und Kempener Krankenhaus sowie dem AKH hat das St. Irmgardis-Krankenhaus außerdem gemeinsame Alters-Trauma-Zentren aufgebaut und etabliert. „Mit den Kollegen der jeweiligen Häuser entwickeln wir im Team Behandlungsstrategien für ältere Menschen mit unfall- oder sturzbedingten Knochenbrüchen“, erläutert der Chefarzt der Süchtelner Geriatrie die Arbeit dieser Zentren. Er betont: „Das Miteinander sowohl mit den Kollegen als auch mit den unterschiedlichen Trägern der beteiligten Krankenhäuser funktioniert auf allen Ebenen hervorragend.“ Durch die enge Verzahnung untereinander und das Miteinander mit anderen Häusern stellen die Verantwortlichen des St. Irmgardis-Krankenhauses den Kreis Viersen in Bezug auf die Altersmedizin zukunftsfähig auf, erklärt Hanns-Peter Klasen. Er weiß: „Der Zuwachs der hochbetagten Menschen ist hier größer als in Großstädten, etwa des Ruhrgebiets. Auf diese Entwicklung wollen wir vorbereitet sein.“

Aus genau diesem Grund plant das Süchtelner Krankenhaus zusätzlich, seine Kapazität zu erweitern. Zurzeit hat die Geriatrie 60 stationäre Plätze. „Diese Zahl müssen wir dringend erhöhen, um dem demografischen Wandel zu entsprechen. Einen entsprechenden Förderantrag auf Unterstützung beim Neubau eines weiteren Bettentraktes haben wir bei der Bezirksregierung eingereicht“, sagt Thomas Becker, Kaufmännischer Direktor des St. Irmgardis-Krankenhauses. „Der Bedarf ist da“, so Thomas Becker weiter. „Denn wir verfügen über die einzige geriatrische Klinik im gesamten Kreis Viersen und haben schon jetzt die Auslastungsgrenze erreicht. Mit der erwarteten Entwicklung der kommenden Jahre wird ein umfassendes geriatrisches Angebot, wie wir es bieten, noch wichtiger.“

Die Süchtelner Geriatrie, die im vergangenen Jahr ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert hat, ist gleich mehrfach zertifiziert und trägt seit 2022 das Qualitätssiegel Geriatrie des Bundesverbandes Geriatrie. „Wir setzen mit unserer Betreuung vor allem auf eine Frühmobilisation unserer Patienten“, sagt Chefarzt Hanns-Peter Klasen. „Ältere und hochbetagte Menschen benötigen eine besondere, eine ganzheitliche medizinische Betreuung“, weiß der Mediziner und erklärt: „Patienten in hohem Alter haben oft nicht nur ein gesundheitliches Problem, sondern sind von mehreren Erkrankungen gleichzeitig betroffen. Wir nehmen daher immer den gesamten Menschen in den Blick.“