Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am AKH Viersen Operieren üben im OP-Truck

Viersen · An einer Fortbildung der besonderen Art nahmen jetzt Assistenzärzte und angehende Ärzte der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Viersen teil: Statt in einem OP-Saal oder einem Kongresszentrum fand die Schulung in einem speziellen OP-Truck statt, der direkt vor dem Krankenhaus parkte.

Der OP-Truck der Firma Arthrex machte Halt am Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Viersen. Der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am AKH Viersen, Dr. Christian Rusu, (links) freut sich über diese ganz besondere Fortbildungsmöglichkeit.

Foto: Foto: Kaspar Müller-Bringmann/Kaspar Müller-Bringmann

Elf Meter lang und zweieinhalb Meter breit, innen mit zwei arthroskopischen Operationsstationen, neuestem Operationsmaterial und modernster Bildübertragungstechnik ausgestattet – das sind die Eckdaten des Schulungstrucks der Firma Arthrex. „Unsere jungen Ärzte und Studierende können hier unter Aufsicht komplexe arthroskopische Operationen an Schulter und Knie unter realistischen Bedingungen üben“, erklärt Dr. Christian Rusu, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Das AKH Viersen ist seit 2017 akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf und befugt, Medizinstudierende im Praktischen Jahr (PJ) auszubilden. Und so wurden im OP-Truck die Reimplantation und Wiederherstellung von Sehnenabrissen in der Schulter oder dem Knie, wie beispielsweise Kreuzband oder Rotatorenmanschette, bis zur Perfektion trainiert.

Hauptziel der aktuellen Fortbildung war es, neue Naht- und Verankerungstechniken sowohl an künstlichen als auch an sogenannten Humanpräparaten auszuprobieren und das ohne Zeitdruck und dem Wissen, auch Fehler machen zu dürfen. Weiterer Vorteil: Zum Einsatz kam modernstes Operationsmaterial wie Ankersysteme, spezielle Bohrer und diverses Fadenmaterial. Und all das ohne Blick auf die sonst hohen Kosten. Und noch etwas unterschied diese Schulung von anderen: „Es kommt selten vor, dass an echten Präparaten geübt werden kann. Echte Knochen, Gewebe und Bänder geben dem Operateur eine ganz andere Rückkopplung als künstliche“, beschreibt der Chefarzt den großen Pluspunkt der Veranstaltung. Das sei sozusagen operieren unter realen Bedingungen. „Die ständige Optimierung der OP-Verfahren und der hohe Anspruch an die exzellente Ergebnisqualität machen es notwendig, dass unsere Ärzte und OP-Pflegekräfte kontinuierlich an Fortbildungen teilnehmen“, betont Dr. Rusu. „Dadurch gewährleisten wir unseren Patienten dauerhaft eine hohe medizinische Qualität unserer Behandlungen.“