Nach dem tragischen Flugzeugabsturz auf der Kondorstraße am Samstag, nahm heute ein Flugunfalluntersucher von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen das Wrack in Augenschein. Bereits am Samstag wurde der Motor sichergestellt, verblieb aber zunächst noch an der Unfallstelle, bis die Bergung geplant war.
Bei dem Absturz wurden die 71-jährige Pilotin und die 84-jährige Hausbewohnerin tödlich verletzt. Ebenso verstarb der Dackel der Bewohnerin. Ihr Ehemann konnte sich in letzter Sekunde in die Garage retten. Kurz darauf, krachte die Maschine ins Wohnhaus. Er kam mit leichten Verletzungen davon.
Die Mieter aus der ersten Etage waren von Nachbarn zum Grillen eingeladen worden. Sie sollten pünktlich um 12 Uhr da sein, erzählte die Nachbarin, die mit ihrem Mann eingeladen hatte. Noch bevor sie sich die Hände reichen konnte, donnerte das Flugzeug in das Zweifamilienhaus.
Viele Fragen sind derzeit noch offen, unter anderem warum die Pilotin die Maschine nicht im angrenzenden Feld notgelandet hat.
Bis zu einem Jahr kann die Suche nach der genauen Ursache dauern. Dass ein technischer Defekt Auslöser für den Unfall war, gilt mittlerweile als Hauptvermutung. Alles weitere werden die weiteren Untersuchungen ergeben. Die abtransportierten Teile gehen zur Untersuchungsstelle nach Braunschweig.
Die Pilotin Anna-Maria A. hatte auf der Maschine langjährige Flugerfahrung. Kurz vor der Tragödie setzte sie noch einen Notruf ab, meldete technische Probleme mit dem Motor. Dann verschwand das Flugzeug plötzlich vom Radar.
Der Luftraum rund um die Unglücksstelle wurde sofort gesperrt, auch in Düsseldorf ging nichts mehr. Reisende mussten sich auf bis zu vier Stunden Verspätung einstellen.
Nach einem solchen Unfall werden die Fluglotsen im Tower ausgetauscht, gelten als nicht mehr dienstfähig. Bis der Notdienst informiert und angekommen ist, kann es je nach Aufenthaltswort dauern. Rund drei Stunden nach dem Unfall konnten die ersten Maschinen in Mönchengladbach wieder starten und landen.
Durch das Technische Hilfswerk wurde das stark beschädigte Wohnhaus umfassend gesichert. Ein Statiker wird das Gebäude in den nächsten Tagen in Augenschein nehmen und eine Entscheidung treffen wie es weiter geht. Bewohnbar ist das Haus auf absehbare Zeit nicht mehr.
Am heutigen Morgen fanden sich an der Unglücksstelle Blumen und Kerzen. Auch eine Karte von Nachbarn mit den Worten: „Unser Beileid zu diesem unfassbaren Unglück…“ Geschrieben von Nachbarn die am Stepprather Hof wohnen. Eine Geste der Anteilnahme, nach dem schwersten Flugunfall der in Korschenbroich und der näheren Umgebung je passiert ist.