Sie waren gespannt, was die Vogtländerin aus Plauen zu diesem besonderen Ereignis zu sagen hat. Yvonne Magwas ist 1979 im Vogtland geboren, studierte mit Abschluss Diplom-Soziologie. Sie verzichtete nach 2013, 2017 und 2021 in diesem Jahr auf eine Kandidatur; ist aber weiterhin für das Präsidium des Deutschen Bundestages tätig. Mit zehn Jahren erlebte sie ihre erste Demonstration an der Hand ihres Vaters in Plauen. Aus „Wir sind das Volk“ wurde bald „Wir sind ein Volk“. Die friedliche Revolution gegen die SED-Diktatur brachte die Menschen in der ehemaligen DDR auf die Straße. Der Wunsch nach Freiheit war stärker als Mauer und Stacheldraht. Es folgten aber auch Enttäuschungen, die alten Sicherheiten zählten nicht mehr, viele Lebensläufe wurden gebrochen. Nach 35 Jahren sei aber zu sehen, es gebe „blühende Landschaften“, wo früher marode Fabriken und graue Häuser vorherrschten. Der Unterschied sei heute weniger Ost/West, sondern Städte und ländliche Regionen. Leipzig und Dresden seien wirtschaftlich starke Kerne in Sachsen und in ganz Deutschland. Begleitet wurde die Festveranstaltung musikalisch durch den Chor Ramtai und die Geschwister Dang. Bürgermeister Christian Pakusch bat Yvonne Magwas nach ihrer Rede um einen Eintrag in das Gästebuch der Stadt Willich. Sie war über den herzlichen Empfang am Niederrhein, „Tief im Westen“, begeistert und sagte zu, auf jeden Fall wieder zu kommen. Die Premiere einer gemeinsamen Einheitsfeier zum 3. Oktober von Stadt Willich und dem Deutsch-Lettischen Freundeskreis, sie ist gelungen.