Experten am Lesertelefon am Donnerstag, 9. Oktober Ein neuer Blick auf Multiple Sklerose

Stadt Willich · „Ein neuer Blick auf Multiple Sklerose“ heißt es am Leser-Telefon in der Sprechzeit am Donnerstag, 9. Oktober, von 16 bis 19 Uhr unter der kostenfreie Rufnummer 0800 0604000.

MS schränkt die körpereigene Mobilität ein. Mehr als 280000 Menschen leben in Deutschland mit MS.

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Multiple Sklerose – kurz MS – gilt wegen der Vielfalt ihrer Symptome als Krankheit der 1 000 Gesichter. Das eigene Immunsystem greift irrtümlich die Ummantelung der Nervenzellen an. Je nachdem, welche Bereiche betroffen sind, können die Symptome an sehr unterschiedlichen Stellen im Körper auftreten. An den genauen Ursachen wird intensiv geforscht, doch bis heute ist MS nicht heilbar – wohl aber immer besser behandelbar. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass der überwiegende Anteil des Voranschreitens bei MS unabhängig von den für die Erkrankung typischen Krankheitsschüben abläuft. Ursächlich für diese Verschlechterungen sind chronisch schwelende Entzündungen im zentralen Nervensystem.

Mehr als 280 000 Menschen in Deutschland leben nach Angaben der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) mit MS – und jährlich werden etwa 15 000 neu diagnostiziert. Frauen erkranken etwa doppelt so häufig wie Männer. Die Diagnose MS bedeutet auch deshalb eine große Belastung, weil sich der mögliche Verlauf und der Schweregrad kaum vorhersehen lassen. In vielen Fällen verläuft eine Erkrankung zunächst schubförmig. Ursächlich für die Entstehung von Schüben sind akute Entzündungsprozesse. Sie können mithilfe moderner Therapieoptionen häufig bereits gut behandelt werden.

Schübe bestimmen allerdings nicht allein das Erkrankungsgeschehen. Neue Erkenntnisse lenken den Blick vermehrt auf einen zweiten Entzündungsprozess, der eine Progression der Erkrankung unabhängig von Schüben zur Folge haben kann: den chronisch schwelenden Entzündungsprozess.

Wann spricht man von einer MS-Progression? Kann man die Ursache der schwelenden Entzündungsprozesse behandeln oder nur die Symptome? Und wie lässt sich die Lebensqualität im Alltag verbessern?