Gemeinsam stark: Nettetal, Kleve, Sonsbeck, Emmerich, Kempen und Willich (auf dem Bild bei einem Treffen auf Schloss Neersen) haben sich zusammengetan, um digitale Services schneller, wirtschaftlicher und in einheitlicher Qualität bereitstellen zu können. Das Ganze hört auf den Namen „Low-Code“-Plattform, und angestoßen haben es die Digitalexperten der Stadt Willich: Bei Manuel Vogel und Jörg Ribbeck liegt dann auch die komplette Projektleitung. Grob erklärt versteht man unter „Low-Code“ einen vereinfachten, visuellen Ansatz zur Softwareentwicklung, der bei eher reduziertem, manuellem Programmieren schnell zu praktikablen Anwendungen für die konkrete Praxis führt.
Zunächst hat man gemeinsam, so Manuel Vogel, bundesweit den Markt gecheckt, Ausschreibungen und Angebote angesehen – und ist dann eben bei Low-Code gelandet: „Schlichtweg der Beschleuniger für die Kommunalverwaltung.“ Für eine einzelne, kleinere Kommune wäre die Anschaffung aber kaum zu stemmen gewesen, daher bemühten sich die Willicher erfolgreich um kommunalen Schulterschluss, der jetzt „Know-how und finanzielle Kraft bündelt“, so Ribbeck.
Willich lud die 49 KRZN-Kommunen (Kommunales Rechenzentrums Niederrhein) zum Austausch ein, schnell entschied man sich gemeinsam für den datenbasierten Ansatz von „OutSystems“: „Die Plattform ermöglicht zum einen eine schnelle Entwicklung, zum anderen aber auch eine skalierte Wiederverwendung von Anwendungen über Kommunalgrenzen hinweg“, sind sich die beiden Willicher Experten einig.
Ziele und Nutzen der Plattform fassen Vogel und Ribbeck so zusammen:
• Schnellere Umsetzung: Deutlich verkürzte Entwicklungs- und Bereitstellungszeiten für Fachanwendungen.
• Gemeinsame Standards: Wiederverwendbare Module, einheitliche Benutzeroberflächen und Integrationsbausteine.
• Wirtschaftlichkeit: Synergien im Verbund, weniger Doppelarbeiten, bessere Planbarkeit.
• Sicherheit & Compliance: Hohe Anforderungen an Datenschutz und Informationssicherheit.
• Effiziente Verwaltung: Optimierung interner Workflows und Arbeitsabläufe.
• Bürgernähe: Einfachere, digitale Prozesse – von Anträgen bis Termin- und Self-Service-Angeboten.
„Letztlich bündeln wir Know-how über Stadt- und Kreisgrenzen hinweg und beschleunigen so die Digitalisierung – mit spürbaren Vorteilen für Bürgerinnen, Bürger und Verwaltung“, so Projektleiter Vogel. „Und Low-Code gibt uns die Flexibilität, Fachverfahren schneller zu modernisieren und Innovation zu teilen, statt sie mehrfach neu bauen zu müssen“, ergänzt Jörg Ribbeck.
Die nächsten Schritte: Der Verbund startet jetzt mit priorisierten Anwendungen - die Fachleute sprechen von „Use Cases“ - aus Bürgerservice und internen Prozessen. Parallel dazu wurde der Austausch über Landesgrenzen hinweg schon initiiert: Kommunen aus Baden-Württemberg, die bereits mit OutSystems arbeiten, werden künftig mit dem Kommunalverbund zusammenarbeiten. „So werden die Steuerung des Projekts, Qualitätsstandards und ein gemeinsamer ,Bausteinkatalog‘ auch über Ländergrenzen hinweg etabliert – und natürlich können perspektivisch weitere Kommunen einsteigen“, blickt Ribbeck nach vorne.