„Kinder sind unsere Zukunft – Kinder müssen wir schützen – Kinder haben Rechte“ - das sind Schlagworte, die Woche für Woche in Presse und Fernsehen gepredigt werden. Dringend werden Reformen für Kinder, Jugendliche und Familien benötigt. Die angekündigte Kindergrundsicherung kam nicht. Zur geplanten Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz wurde nicht mal ein Gesetzentwurf vorgelegt. Auch die dringend notwendige Reform des Familienrechts kam über bloße Eckpunkte nicht hinaus. Die Reformen müssen nach Jahren des Stillstands endlich angegangen werden.
Auf eine Kampagne des Kinderschutzbund Bundesverbandes „Wen kümmert´s?“ kann der Kinderschutzbund Willich nur sagen „Uns kümmert es?“, so die Vorsitzende Barbara Jäschke. „Auch in diesem Jahr hat unser Team in einem Workshop daran gearbeitet und sich vermehrt auf die frühkindliche Bildung konzentriert. Unser neuer Selbstbehauptungskurs für Vorschulkinder soll Kindern und Eltern die Angst vor dem Schulstart nehmen und Rüstzeug bieten, wie ich mich ohne Fäuste behaupten kann. Der integrierte Elternkurs kümmert sich am 2. Tag um die Fragen der Eltern und kann Hilfestellung geben. Die Kurse Fit für die Schule und spielerische Lese- und Rechtschreibförderung begleiten die Kinder unterstützend für die Schule und am Anfang der Grundschule“, weiß die Vorsitzende. Auch die neue Deutsch-Türkische Kleinkindgruppe im Alter von zwei bis vier Jahren soll Kinder und Mütter bei der Integration fördern, indem beide Sprachen gleichberechtigt gefördert werden. Zukünftiges Ziel ist es, dass sich auch andere Nationalitäten zusammenfinden. „Das Thema Kinderrechte werden wir mit dem ‚Theater Zartbitter‘ aus Köln für die 5.und 6. Klassen im Lise-Meitner-Gymnasium anbieten und im Herbst ist ebenfalls mit ‚Zartbitter‘ das Thema Mobbing vorgesehen“, sagt sie. Beide Veranstaltungen werden durch die Stadtwerke Willich gesponsort.
Da dem Verein auch die Jugendlichen in dieser Stadt am Herzen liegen, hat der Kinderschutzbund Willich sich bereit erklärt, Schutzhütten für Jugendliche als Treffpunkt zum Klönen in allen vier Stadtteilen jeweils mit 3 000 Euro zu unterstützen. In Neersen wird das Projekt gerade umgesetzt.
Ein wichtiges Thema liegt der Vorsitzenden Barbara Jäschke auf dem Herzen und das ist das Thema Schwimmkurse für Kleinkinder, das auch als Kinderschutz und Kinderrecht anzusehen ist. Die Gebühren für einen Schwimmkurs sind von Familien mit mehreren Geschwisterkindern und kleinem Einkommen kaum zu leisten. Das Bildungs- und Teilhabepaket greift nicht bei allen Familien mit geringem Einkommen. „Es wäre schön, wenn sich für die Schwimmkurse Sponsoren oder Paten zur Übernahme der Kosten finden könnten, damit alle Kinder, auch die Flüchtlingskinder rechtzeitig schwimmen lernen, um sie vor dem Ertrinken zu schützen“, so Jäschke weiter.
Ohne Sponsoren für diese Veranstaltungen, Kurse und auch Unterstützungen von Familien mit ihren Kindern in Notlagen könnte der Kinderschutzbund Willich nicht so viele Projekte anbieten. „Dafür sind wir allen Sponsoren sehr dankbar und arbeiten stetig an neuen Konzepten. Unser Motto ist ‚uns kümmert es, wie es den Kindern und Jugendlichen in Willich geht‘ und wir sind als Kinderschutzbund Willich die starke Lobby für die Kinder und Jugendlichen“, bekräftigt Barbara Jäschke ihr Ansinnen für das gesamte Team.