Als eine von 28 Kommunen in Nordrhein-Westfalen hat Nettetal sich an der aktuellen Studie des Wirtschaftsministeriums Nordrhein-Westfalen beteiligt. Die Studie analysiert umfassend die Situation des Einzelhandels in NRW und berücksichtigt dabei sowohl städtische als auch ländliche Gebiete. Nettetal, als repräsentative Mittelstadt mit rund 43.000 Einwohnern und 100 geschätzten Geschäften, steht dabei exemplarisch für Herausforderungen und Potenziale mittelgroßer Kommunen. Die Studie zeigt, dass der stationäre Handel nicht nur als zentraler Versorgungsfaktor und „Risikoversicherung“ in Krisenzeiten, sondern auch als wesentlicher Bestandteil der lokalen Identität und Lebensqualität fungiert.
Die Untersuchung belegt, dass der stationäre Einzelhandel für die Versorgungssicherheit und das soziale Miteinander in Nettetal unerlässlich ist. Neben der Sicherstellung der Grundversorgung wird der Handel als Herzstück der Innenstadt betrachtet. Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt sollen dazu beitragen, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen und die Bindung der Bürger zu stärken.
Die Studie unterstreicht, dass digitale Angebote wie Click & Collect, Self-Checkout und lokale Einkaufs-Apps den stationären Handel nicht ersetzen, sondern ideal ergänzen. Durch den gezielten Einsatz digitaler Technologien können lokale Händler ihre Servicequalität steigern und den Erwartungen einer zunehmend digital-affinen Kundschaft gerecht werden. Die Stadt Nettetal plant in Zusammenarbeit mit den lokalen Handelsunternehmen, innovative digitale Konzepte zu fördern und damit den Zugang zu modernen Technologien zu erleichtern. Nachhaltigkeit wird in der Studie als unverzichtbares Basiskriterium beschrieben – ein „Hygienefaktor“, der Voraussetzung für zeitgemäße Kaufentscheidungen ist. Die Förderung regionaler Produkte und lokaler Lieferketten stärkt nicht nur die wirtschaftliche Position der Handelspartner, sondern festigt auch die regionale Identität Nettetals.
Die veränderten Bedürfnisse der Verbraucher erfordern flexible Öffnungszeiten und eine optimierte städtische Infrastruktur. Durch angepasste Öffnungszeiten und die Entwicklung innovativer Mobilitäts- sowie Logistikkonzepte soll die Erreichbarkeit der Innenstadt weiter verbessert werden – ein entscheidender Faktor, um die Attraktivität des Einzelhandels langfristig zu sichern.
„Die Zukunft des Handels in Nettetal basiert auf einem integrativen Ansatz, der die enge Zusammenarbeit zwischen den Innenstadtakteuren – das sind neben Politik und Verwaltung der Handel, die Eigentümer und verschiedenen Interessenvertretungen wie Vereine - in den Mittelpunkt stellt“, betont Hans-Willig Pergens, Leiter Wirtschaftsförderung. „Nur durch partnerschaftliches Engagement und nachhaltige, langfristige Konzepte können wir die Innenstadt als lebendigen Treffpunkt weiter erhalten und weiterentwickeln.“