Für die erste Veranstaltung am Mittwoch, 15. Mai, konnte der Verein Nettetaler Literaturtage Tobias Lehmkuhl in die Seenstadt locken. Lehmkuhl erinnert in seinem Buch „Der doppelte Erich“ an den großen deutschen Schriftsteller Erich Kästner, dessen 125. Geburtstag (23. Februar) und auch sein 50. Todestag (29. Juli) sich 2024 jährt.
Lehmkuhl begleitet Kästner bei seinen Streifzügen durch das Berlin der 1930er Jahre, folgt seinem publizistischen Maskenspiel und lernt dabei Erich Kästner noch einmal neu kennen. Außerdem erinnern die Literaturtage mit dieser Veranstaltung an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten, die am 10. Mai 1933 in Berlin stattfand.
Auch in der zweiten Veranstaltung feiert der Verein ein Jubiläum und möchte das Publikum zugleich auch auf die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft einstimmen. Der renommierte Sportjournalist und Spiegel-Bestsellerautor Ronald Reng erinnert am 28. Mai in der Stadtbücherei mit seinem Buch „1974 – Eine deutsche Begegnung“ an ein denkwürdiges deutsch-deutsches Aufeinandertreffen. Reng erzählt auf fesselnde und kluge Weise über das wichtigste Fußballspiel der deutsch-deutschen Geschichte. Es ist ein bestechendes Beispiel gesamtdeutscher Alltagsgeschichte, lange bevor es ein wiedervereinigtes Deutschland geben sollte.
Passend zur Europawahl ist dann am 9. Juni ein europäischer Autor in Nettetal zu Gast. Der Österreicher Tonio Schachinger erhielt für sein Buch „Echtzeitalter“ den Deutschen Buchpreis 2023. Seitdem ist er auf einer nicht enden wollenden Lesereise. Der Verein Nettetaler Literaturtage konnte ihn aber überreden, an seinem einzigen freien Tag nach Nettetal zu kommen. Selbstverständlich wird der Verein während der Lesung über die aktuellen Europawahlergebnisse informieren.
