Viersener Aktien-Baugesellschaft (VAB) Starker Start beim Klimaschutz
Viersen · Bezahlbarer Wohnraum wird für viele Menschen immer mehr zu einer wesentlichen Existenzfrage. Sie sind darauf angewiesen, aber es gibt immer weniger davon. Wohnungsfürsorge ist die Kernaufgabe der Viersener Aktien-Baugesellschaft (VAB). Die Bilanz für 2023.
Die Arbeit des städtischen Wohnungsunternehmens VAB für das vergangene Jahr zeigt: Diese Fürsorge leistet es auch in schwierigen Zeiten. Aufsichtsratsvorsitzender Stephan Sillekens und Vorstand Albert Becker stellten jetzt die Bilanz für 2023 vor. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Während vielerorts das Bauen aufgrund der hohen Kosten eingestellt ist, stellte die VAB im letzten Jahr 111 neue Wohnungen und eine Kindertagesstätte mit 100 Kinderbetreuungsplätzen fertig. Zusätzlich wurde in Dülken am Kesselsturm ein weiterer Neubau mit 19 barrierefreien Stadtwohnungen gestartet. Das gesamte Investitionsvolumen für diese Bauten betrug fast 31,9 Millionen Euro. Ein Spitzenwert bei Neubauinvestitionen. Darunter waren allein 47 öffentlich geförderte Wohnungen. Die Kaltmieten liegen hier lediglich bei 6,25 bis 6,50 Euro. Ob die Körnerhöfe in der Südstadt, die Cityline-Appartements am Bahnhof oder der Kesselsturm in der Dülkener Innenstadt, alle Projekte sind zentral gelegen und bieten ein breites Spektrum unterschiedlicher Wohnungen.
Mit dem Komm´ma in den Cityline-Appartements am Bahnhof und dem Körner´s in den Körnerhöfen eröffnete die VAB mit ihrem Partner der ASB gemeinsam gGmbH auch zwei weitere Bewohnertreffpunkte. „Das ist unser Erfolgsmodell gegen Anonymität und Einsamkeit in den Wohnquartieren und inzwischen ein wichtiger Baustein der sozialen Infrastruktur in Viersen. Hier trifft man sich, es gibt Kontakt, Rat und Hilfe“, freute sich Aufsichtsratsvorsitzender Stephan Sillekens.
Mitwirkung am Ausbau der sozialen Infrastruktur bleibt parallel zum Wohnen Thema bei der VAB. Erfolgreich erwarb sie dafür ein neues Grundstück im Rahser. So wurde am Schürgershof bereits die sechste Kindertagesstätte durch die VAB errichtet.
Im März 2023 beschloss der Aufsichtsrat das Klimaschutz- und Nachhaltigkeitskonzept der VAB. Ziel: Ein CO2 freier Gebäudebetrieb 2045. Mit der Umsetzung wurde sofort begonnen. Es wurde ein starker Start. In 5 von 10 Handlungsfeldern wurden die Jahresziele übertroffen. Die Emissionen des VAB-Bestandes konnten in nicht einmal einem Jahr um 5,64 Prozent reduziert werden, deutlich mehr als das Jahresziel vorsah. Auch bei der ökologischen Aufwertung der Freiflächen ging es durch Hecken und Baumpflanzungen, Ökoinseln und Entsiegelung kräftig voran. Basis dafür war die Arbeit einer eigenen Projektgruppe aus Beschäftigten der VAB. „Sie haben prima Arbeit geleistet, immer orientiert an der praktischen Machbarkeit, statt an nicht erreichbaren Idealen“, lobte VAB Vorstand Albert Becker.
Trotz dieser massiven Investitionen wurde mit einem Überschuss von 1,883 Millionen Euro auch finanziell das beste Ergebnis seit vielen Jahren erreicht. Das Eigenkapital blieb bei soliden 24,2 Prozent. 264.000 Euro werden an die Stadt Viersen ausgeschüttet, eine Dividende von 4 Prozent. Der Rest wird den Rücklagen der VAB zugeführt. Die hohen Aufwendungen für die Transformation des Gebäudebestandes werden die zukünftigen Jahresabschlüsse natürlich belasten.
Investieren will man auch weiter in den Neubau. „Wir planen eine neue Wohnanlage in der Südstadt und erstmals Mietwohnungen in Boisheim. Insgesamt sind gegenwärtig 59 Wohnungen in Planung“, erläuterte Albert Becker. Damit die Mieten bezahlbar bleiben, sollen sie mit öffentlicher Förderung errichtet werden.
Die VAB ist das Wohnungsunternehmen der Stadt Viersen. Mit 3.100 eigenen und 600 verwalteten Wohnungen ist sie größter Vermieter vor Ort. Bilanzsumme 155.758.000 Euro; Aktien 6.600.000 Euro; 55 Beschäftigte.