Mit einem rauschenden Fest feierte Krefelds Tennisclub Nummer eins im Juni sein 100-jähriges Vereinsbestehen. Und alle an der Hüttenallee hoffen nun, dass dieser Freudenreigen auch in der am 9. Juli startenden Bundesliga-Saison weitergeht. Nach dem Abstieg im Vorjahr lautet das Ziel der Verantwortlichen um Ehrenpräsident und Teamchef Hajo Ploenes „Rückkehr ins Oberhaus“. Dass dieser Weg jedoch nicht leicht werden wird, ist klar: „Wir wollen oben mitspielen“, sagte Ploenes bei der Auftakt-Pressekonferenz im „Krefelder Hof“ noch etwas zurückhaltend und ergänzte: „Die Favoriten auf den Aufstieg sind für mich Köln und Aachen.“ Fest steht: Nur ein Team aus der Gruppe Nord wird aufsteigen.
Der HTC hofft bei seinem ambitionierten Projekt auf die lautstarke Unterstützung des Publikums: „Wir haben sehr treue Zuschauer, die uns in den entscheidenden Momenten extrem, helfen können. Aus diesem Grund kommen unsere Spieler auch so gerne zu uns.“
Ehe der erste Aufschlag im Stadtwald erfolgt, dauert es aber noch eine Weile. Der Spielplan meint es einmal mehr nicht wirklich gut mit den Blau-Weißen, die sich am vierten Spieltag erstmals an der heimischen Hüttenallee präsentieren können. Dann gastiert Rot-Weiß Berlin im Stadtwald. Zwei Tage später (23. Juli) folgt gleich das nächste Heimspiel gegen Ohligs. Zum Zweitliga-Auftakt reist der HTC am 9. Juli zum Namensvetter Blau-Weiß Berlin. Apropos Berlin: „Für mich ist das der schönste Klub in Deutschland, wenn nicht sogar Europas“, schwärmt Hajo Ploenes. Möglich macht dies eine Millionen-Erbschaft, die ausschließlich für die Pflege der Anlage verwendet werden darf.
Gleich zum Beginn wollen die Krefelder die ersten Punkte einfahren. Folglich wird in der Bundeshauptstadt aller Voraussicht nach auch die neue Nummer eins der Blau-Weißen, der Argentinier Francisco Augustin Comesana aufschlagen. Gesetzt sein werden auch die Publikumslieblinge Stefano Travaglia und Federico Gaio, die den HTC-Verantwortlichen am Abend des Abstiegs eine Liebeserklärung machten: „So lange ihr uns wollt, spielen wir für euch“, sagten die Italiener, deren Verbundenheit zum Stadtwalclub über das übliche Maß hinausgeht.
Hajo Ploenes macht keinen Hehl daraus, dass es eine Mammutaufgabe ist, diese Zweitliga-Saison zu finanzieren. Bedingt durch den Abstieg fehlen Sponsoreneinnahmen, hinzukommt, dass im Gegensatz zu Liga eins, im Unterhaus sechs Einzel und drei Doppel gespielt werden. Heißt: Der HTC muss pro Spieltag jeweils zwei Spieler mehr einsetzen und bezahlen.
Da ist es ein Vorteil, dass mit Tom Schönenberg, Patrick Elias und Gero Kteschmer drei Spieler aus der 2. Mannschaft des HTC für die 2. Liga gemeldet sind. „Die drei haben in der gesamten Saison keinen Satz verloren. Das war beeindruckend“, freut sich Hajo Ploenes. Ohnehin zeigt sich beim Blick auf den Blau-Weiß-Kader eines: Nahezu alle Spieler agieren derzeit in Bestform und haben sich in den vergangenen Wochen im Ranking stets verbessert. Wenn das kein gutes Zeichen ist.
Es käme einem Sommermärchen gleich, wenn im goldenen Jubiläumsjahr der direkte Wiederaufstieg gelingen würde.