Der Stadtplaner, Architekt und Investor hat mit seiner Firma "Brune Real Estate" die Zinkhüttensiedlung für rund 15 Millionen Euro von der Immeo erworben. Dabei zurrt er gleich die Erwartungen fest, die er an sich und seine Firma stellt. "Es geht mir nicht ums Geld verdienen, ich will aber auch kein Geld verlieren." Vielmehr komme es auf ein gemeinsames Miteinander an. So können alle Mieter der gegenwärtig noch rund 100 Wohnungen in diesen verbleiben. Zudem lädt er alle Mieter, die in den vergangenen Jahren aus ihren Wohnungen hinausgedrängt wurden, zur Rückkehr ein. Dabei können diese wählen, ob sie zu den bisherigen Mietkonditionen in ihre alten Wohnungen einziehen wollen, oder ob nach Modernisierungen vielleicht geringfügig höhere Mieten aufgebracht werden müssten. "Es werden aber keinesfalls Mietregionen erreicht, wie diese für Neubauwohnungen gefordert werden", verspricht Walter Brune.
Vielmehr sei entscheidend, was im Einzelfall gewünscht werde. Grundsätzlich werden einige Musterwohnungen in den Gebäuden errichtet, an denen sich zukünftige Mieter orientieren können. Wer dann nur neue Wandfarbe bekomme, werde natürlich weniger zahlen, als der, der vielleicht Parkett oder auch eine Einbauküche haben wolle. Insgesamt rechnet Walter Brune mit zusätzlichen Investitionskosten in Höhe von rund zwei bis drei Millionen Euro.
Die wirtschaftliche Übernahme der Zinkhüttensiedlung findet am 30. Juni statt. Ab dem 1. Juli wird ein Mieterbüro eingerichtet, das den künftigen und auch den gegenwärtigen Mietern für alle Fragen und Anregungen offen stehe. Auch Spekulationen wie es weiter gehen werde, schob Walter Brune gleich ein Riegel vor: "Wir sind kein Investor, der die Siedlung oder einzelne Wohnungen verkaufen werde. Als 'Bestandshalter' bleiben wir auf unabsehbare Zeit in Hamborn!"
Rund zwei Jahre werde es dauern, bis die Zinkhüttensiedlung wieder komplett bewohnt werden kann. Doch dann werde es keine "Siedlung" mehr geben, denn aus der "Zinkhüttensiedlung" werde der "Zinkhüttenpark". Die Mieter der 394 Wohnungen in der Siedlungsanlage könnten sich dann an gepflegten Parkanlagen erfreuen, die auch mit Spielplätzen und Bänken zusätzlich ausgestattet würden. Denn schon heute besteche die Zinkhüttensiedlung grundsätzlich mit einer hervorragenden Wohnqualität. Nur die Vernachlässigung der vergangenen Jahre habe dem Wohnwert sehr geschadet. Das werde sich jetzt ändern, wobei Walter Brune zudem verspricht, dass nicht daran gedacht sei, zusätzliche Wohnblocks zu installieren.
Nur ein Parkhaus oder vielleicht auch eine Tiefgarage werde wohl errichtet werden, um dem Parkraumbedarf von 394 Familien gerecht zu werden. "Früher, als die Wohnungen noch alle belegt waren, wurde wohl auch auf den Grünanlagen geparkt. Dies will ich auf gar keinen Fall mehr!"
Im Ausblick formulierte Walter Brune zudem Gedankenspiele, die sich auf eine Neunutzung der Rhein-Ruhr-Halle oder auch des alten Hamborner Hallenbades ergeben könnte. Ein Nahversorgungszentrum sei hier durchaus denkbar, aber da müsse man erst mal schauen. Sicher ist bislang nur eins: Die Verträge sind seit drei Tagen unterschrieben und die Übergabe an die Firma "Brune Real Estate" erfolgt mit Ablauf des 30. Junis 2016. Dann geht es erst richtig los. Bleibt zu hoffen, dass dem 90-jährigen Walter Brune noch viel Zeit für weitere Pläne in Hamborn und Duisburg bleibt.