"Eine Lüge ist eine Lüge und bleibt eine Lüge. Gegen die Verleumdung der Türkei" Unter diesem Titel hatten die Mitglieder Integrationsrates eine Resolution verfasst, die nicht nur den Deutschen Bundestag in scharfer Form kritisiert sondern auch die türkisch-stämmigen Abgeordneten des Bundestages als "Verräter an unserem gemeinsamen Heimatland" beschimpft. Damit bezog man sich auf die Resolution des Berliner Parlaments vom 2. Juni, die den Genozid an den Armeniern im Jahr 1915 mit dem Wort "Völkermord" beschreibt.
Umgehend meldete sich Oberbürgermeister Sören Link zu Wort, der den Beschluss des Integrationsrates für inakzeptabel und darüber hinaus für rechtswidrig hält. "Die teilweise martialische Wortwahl, die Beschimpfung und Bedrohung einzelner Mandatsträger haben in einem Gremium der Stadt Duisburg nichts zu suchen." Dabei bezieht sich der Oberbürgermeister auf die Tatsache, dass Gemeinden kein allgemeinpolitisches Mandat besitzen. Voraussetzung für ein Tätigwerden der Kommunen im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung ist ein besonderes individuelles Betroffensein. Das individuelle Betroffensein muss allerdings gegenwärtig und konkret sein. Sören Link: "Bei der Resolution des Integrationsrates handelt es sich ausschließlich um eine allgemeinpolitische Erklärung. Die Abgabe solcher Erklärungen steht der Gemeinde allerdings nicht zu. Es ist vielmehr stets ein direkter kommunaler Bezug nötig, der hier nicht erkennbar ist. Ich halte es vor diesem Hintergrund für unzulässig, dass der Integrationsrat entsprechende Beschlüsse fasst."
Deshalb werde er den Beschluss vom 7.6.2016 umgehend beanstanden.