Wirtschaft hautnah erleben

Duisburg · Raus aus den Klassenzimmern, rein in die Unternehmen! Unter diesem Motto findet auch in diesem Jahr wieder der "Dialog mit der Jugend" unter Leitung des Initiativkreises Ruhr statt.

Schülerinnen und Schüler von drei Schulen zusammen mit Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG.

Foto: König

Dazu laden die Unternehmen im Initiativkreis Ruhr bereits zum 18. Mal Oberstufenschülerinnen und -schüler der Ruhrgebietsschulen ein, ihr Geschäft kennen zu lernen und mit dem Vorsitzenden des Vorstands oder dem Geschäftsführer zu diskutieren. So werden jährlich rund 3.000 Jugendliche bei ca. 40 Terminen aktiv an ökonomische Fragestellungen herangeführt, dabei werden ihnen berufliche Perspektiven eröffnet.

In der vergangenen Woche waren nun Schüler und Lehrer vom Franz-Haniel-Gymnasium aus Duisburg, vom Maria-Wächtler-Gymnasium aus Essen sowie von der Gustav-Heinemann-Gesamtschule aus Dortmund zu Besuch bei duisport, um Einblicke in die Logistikbranche zu erhalten und Erich Staake, den Vorstandsvorsitzenden der Duisburger Hafen AG, mit Fragen zu löchern. Gut vorbereitet kamen die Schüler zu diesem Termin, denn im Vorfeld hatten bereits duisport-Mitarbeiter die angemeldeten Schulen besucht und das Unternehmen vorgestellt. Mit diesen Informationen als Grundlage hatten sich die Schüler mit dem Thema Logistik im Unterricht weiter auseinander gesetzt, in Eigenregie die Themen entwickelt, die sie dann mit Erich Staake diskutieren wollten und einen entsprechenden Fragenkatalog erarbeitet.

Am Veranstaltungstag selbst gab es zunächst eine Besichtigung des logport-Areals. Dabei erfuhren die Schüler, dass das 1993 stillgelegte Krupp-Hüttenwerk in Rheinhausen seit 1998 von der Duisburger Hafen AG zu einem der bedeutendsten Logistikzentren Europas entwickelt wurde - neben drei hochmodernen Container-Terminals sind hier rund 650.000 Quadratmeter Hallenfläche entstanden. Eine Vielzahl weltweit tätiger Unternehmen hat sich auf dem Areal angesiedelt und versorgt von hier aus die Kunden in Deutschland und Europa.

Nach der Busrundfahrt ging es an Bord des Konferenzschiff Karl Jarres. Bei einer kleinen Hafenrundfahrt konnten die Schüler dann in Dialog mit Erich Staake treten. Die Schüler wollten z.B. wissen, ob es möglich sei, bei duisport ein Praktikum zu absolvieren und wenn ja, in welchen Bereichen. Dies konnte Erich Staake bejahen: "Bei uns können Sie in sehr vielen Bereichen ein Praktikum absolvieren, die Branche ist so vielseitig und bietet sehr viele Möglichkeiten." Der Vorstandsvorsitzende appellierte dabei auch an die Eigeninitiative: "Ob Schulabbrecher oder Abiturient - jeder kann was werden, wenn er es anpackt! Man muss die Möglichkeiten erkennen und die Chancen nutzen."

"Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?", fragte eine Schülerin. "Da gibt es eine Menge", antwortete Staake. "Aber ich denke, der unternehmerische Freiraum, den ich habe, der gefällt mir am besten. Die Möglichkeit, meine verrückten Ideen ausleben zu können, das ist meine Triebfeder!"

Ein anderer Schüler wollte wissen, warum sich Staake für seine Tätigkeit in Duisburg entschieden habe. Ehrliche Antwort von Staake: "Ich wollte nicht immer schon Hafenmeister von Duisburg werden. Damals hat mich Minister Wolfgang Clement überredet. Aber natürlich hat mich die Aufgabe auch sehr gereizt. Es gibt so viele Möglichkeiten in diesem Bereich, man muss es nur anpacken!" Dass Staake ein Mann der Taten ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Seit 1998 ist Staake Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG und Geschäftsführer mehrerer Tochtergesellschaften. Als weltweit größter Binnenhafen bietet duisport seinen Geschäftspartnern vielfältige Dienstleistungen an. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter.

Durch ihre vielfältigen Aktivitäten gibt die duisport-Gruppe wichtige wirtschaftliche Impulse für die Stadt und die Region. So haben sich seit 1999 rund 80 Unternehmen, etwa die Hälfte aus dem Ausland, im Duisburger Hafen angesiedelt. Insgesamt hängen heute über 45.000 Arbeitsplätze direkt und indirekt vom Duisburger Hafen ab, mehr als doppelt so viele wie noch Ende der 1990er Jahre.

(Niederrhein Verlag GmbH)