Taucher räumten im Bergsee auf

Moers · Der Abfall im Schwafheimer Bergsee ist den Anglern schon lange ein Dorn im Auge. Immer wieder verfangen sich ihre Schnüre in Gegenständen, die in dem Gewässer nichts zu suchen haben.

Ein Dutzend Taucher der DLRG Ortsgruppe Moers ließen sich auch von strömendem Regen nicht davon abhalten, den Schwafheimer Bergsee aufzuräumen.

Foto: ENNI

"Mofas und Fahrräder, sogar Matratzen und ein Sofa haben wir darin schon entdeckt", berichtet Udo Terzan, seit 27 Jahren Vorsitzender des ASV Gut Fang Moers-Asberg, der am Seeufer in Schafheim beheimatet ist. "Wenn Sie einen dicken Fisch am Haken haben und der schwimmt in den Müll rein, haben Sie verloren. Außerdem ist der Abfall für die Schwäne und Fische natürlich ungesund."

Gemeinschaftsaktion von ENNI, DLRG und dem Angelverein.

Foto: ENNI

Wie gerufen kam den 130 Anglern da die Idee der DLRG Ortsgruppe Moers, die das Gewässer ebenfalls regelmäßig nutzt. Und zwar nicht zum Angeln, sondern zum Tauchen. Und so rückten am Samstag ein Dutzend DLRG-Taucher mit drei Booten und einer stattlichen Ausrüstung in Schafheim an, um den See im Rahmen der Initiative "Sauberes Moers" der ENNI Stadt & Service (ENNI) aufzuräumen.

Jede Menge Flaschen und Plastiktüten förderten die freiwilligen Helfer zu Tage und ließen sich dabei auch von strömendem Regen nicht beirren. Ihre spektakulärsten Funde waren außerdem ein Fahrrad, ein Kinderwagen, die Trommel einer Waschmaschine, Autoreifen, leere Geldkassetten und eine illegal ausgebrachte Reuse. Nur den alten Ford Taunus, der schon seit Jahrzehnten in seinem Wassergrab liegt, ließ die Rettungstaucherstaffel auf dem Grund liegen. "Beim Abfallsammeltag im März haben viele freiwillige Helfer rund um den See aufgeräumt. Nun ist auch das Gewässer selbst ein Stück sauberer geworden", freute sich ENNI-Vorstand Lutz Hormes über die Aktion.

Dabei hatten die DLRGler wirklich einen Kraftakt zu bewältigen. Immer wieder tauchten sie unter und wieder auf, hoben Abfall und sammelten ihn in Wäschekörben und Püngelsäcken. Die hatten den Bergleuten einst als Säcke für die gebrauchte Arbeitskleidung gedient und eigneten sich für die Aktion am Bergsee optimal. "Durch die Löcher in den Säcken kann das Wasser gut entweichen. Die Arbeit war für uns aber trotzdem sehr anstrengend", erklärt Ayhan Zeybek.

So suchten die Taucher fast den kompletten Uferbereich auf fünf Metern Breite ab — das Wasser ist hier etwa drei bis fünf Meter tief. "Den meisten Abfall haben wir wie erwartet im Bereich der Grillplätze gefunden."

Apropos Grillen: Nach getaner Arbeit konnten sich die Taucher und die Angler kräftig stärken. Bei einem gemeinsamen Grillfest, das die ENNI als Dankeschön spendierte.

(Niederrhein Verlag GmbH)