Kooperation von Gesamtschule Meiderich und Jugendrotkreuzes erweitert Horizont Soziale Kompetenz in der Schule lernen

MEIDERICH · Jugend von heute ist desinteressiert und sitzt eh nur vor dem Computer. Dies glauben nicht wenige der älteren Mitbürger, wenn das Gespräch auf die Jugend von heute kommt. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass diese Urteile wahrlich Vorurteile sind, lieferten jetzt Schüler der nunmehr neunten Klasse der Gesamtschule Meiderich.

„Soziale Kompetenz in der Schule erlernen – kurz Soko – heißt das Projekt von Gesamtschule Meiderich und Jugendrotkreuzes (JRK – Jugendverband des Deutschen Roten Kreuzes, Kreisverband Duisburg). 31 rund 14 Jahre alte Kinderstarteten in der siebten Klasse mit der Betreuung im Kindergarten, Seniorenheim, Grundschulen oder eben auch im Sterntalerhaus bei der Ferienbetreuung. Manche von Ihnen begnügten sich mit den geforderten 40 „Pflichtstunden“, die benötigt wurden, um das begehrte Zertifikat zu bekommen. Manche verbrachten aber statt der vier auch 120, 160 oder gar 223 Stunden in der jeweiligen Einrichtung, um hier in vielfältigster Art und Weise zu helfen. Über ein ganzes Jahr lief das Projekt, dass vorvergangen Woche mit der Zertifikatsausgabe beendet wurde. Inzwischen ist schon die nächsten Gruppe in den Einrichtung. Von der Hilfe profitieren dabei Institutionen wie die Grundschulen „Zoppenbrück“ oder „Otfried-Preußler“. Hilfe gibt es auch für das Altenheim im Christropheruswerk und das DRK-Sterntalerhaus. Und auch bei den Sportvereinen waren die Ideen und Muskeln der Jugendlichen gefragt.

Dabei ist das Projekt durchaus keine Einbahnstraße, denn viele Jugendlichen konnten so in den Bereich der sozialen Arbeit mal reinschnuppern.

Dies „Praktikum“ wird möglicherweise für manchen der Teilnehmer, Teilnehmerin ausschlaggebend für den künftigen Berufswunsch werden. Als Pate während der Projektlaufzeit stand den Jugendlichen der Leiter des Jugendrotkreuzes Heino Zimmermann immer dann Mit Rat und Tat zur Seite, wenn es mal nicht so gut lief, aber selbstverständlich auch dann, wenn einfach nur Fragen zu klären waren. Zimmermann: „Ihr konntet in einige Bereiche reinschnuppern. Ganz wichtig ist galube ich auch, dass ihr in den Stellen selbstsicherer geworden seid. Da habt ihr euren Schulkollegen, die nicht am Projekt teilgenommen habt, etwas voraus.“ Ein Aspekt, den auch Schulleiter Bernd Beckmann ansprach: „Ich möchte euch auf den Weg geben, dass ihr mit eurer Leistung, Vorurteile, dass die Jugend sich nicht engagiert, widerlegt habt. Ihr seid die lebenden Beweise, das ihr euch engagiert und interessiert. Und dies nicht bloß mal eine Woche lang, sondern ihr habt durchgehalten. Manchmal musstet ihr euch bestimmt auch mal zum Hingehen ein bisschen zwingen. Dafür verdient ihr unseren Respekt! Mit dem Zertifikat könnt ihr übrigens etwas vorweisen, dass längst nicht jeder Schulabgänger habt. Ihr habt mehr als nur ein Zeugnis.“

(Niederrhein Verlag GmbH)