Spatenstich in Rheinhausen mit Landesminister Remmel Neue Fernwärme-Leitung

Rheinhausen · Am Freitagmittag fand der symbolische "Spatenstich" für Duisburgs aktuell wichtigstes Klimaschutzprojekt statt. An der Deichstraße/Ecke Fährstraße in Duisburg-Rheinhausen wurden die Spaten für eine neue Fernwärme-Leitung in die Erde gerammt.

Am Spaten (vl): Dr. Michael Heidinger (Bürgermeister von Dinslaken), Dr. Thomas Götz (Vorstand Stadtwerke Dinslaken), Johannes Remmel (NRW-Minister), Christof Schifferings (Vorstand Stadtwerke Duisburg) und Hans-Joachim Paschmann (Bezirksbürgermeister Homberg).

Foto: thiele

Bislang werden Fernwärme-Kunden in Duisburg aus zwei unabhängig voneinander existierenden Netzen versorgt: Wer im Zentrum und im Süden der Stadt sowie in Rheinhausen Fernwärme bezieht, erhält diese aus den Heizkraftwerken der Stadtwerke Duisburg. Der Duisburger Norden und Homberg werden über die Fernwärmeschiene Niederrhein versorgt, die sich zwischen Moers, Duisburg-Walsum und Dinslaken bis nach Voerde erstreckt. Nun erfolgt der Anschluss der Netze in Duisburg-Mitte, -Süd und -Rheinhausen über eine neue, sechs Kilometer lange Trasse an die Fernwärmeschiene Niederrhein durch den Fernwärmeverbund Duisburg / Dinslaken GmbH & Co. KG (FVN).

Wenn zwei städtische Versorger kooperieren und noch dazu ein Landesminister kommt, ist das Interesse natürlich groß.

Foto: thiele

Mit dem ersten Spatenstich durch Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, Dr. Michael Heidinger, Bürgermeister der Stadt Dinslaken, Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann (Homberg) sowie die Geschäftsführer des FVN Christof Schifferings und Dr. Thomas Götz am 18. November haben die Bauarbeiten in Duisburg-Rheinhausen offiziell begonnen. Die Arbeiten werden bis Ende 2017 andauern.

Die neue Fernwärmeverbindung ist eine der aktuell bedeutendsten Maßnahmen zum Klimaschutz in Duisburg. Sie erhöht die Flexibilität auf der Erzeugungsseite und wird nicht nur die wirtschaftliche Effektivität und die ökologische Bilanz der Fernwärmeversorgung in Duisburg weiter verbessern, mit ihr kann auch das Potenzial der Wärme-Erzeugungsanlagen entlang der Fernwärmeschiene Niederrhein künftig noch besser ausgenutzt werden.

Über die Fernwärmeschiene Niederrhein wird umweltschonende Wärme transportiert. Sie stammt aus industrieller Abwärme, Biomasse-Heizkraftwerken und Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen. Das durch den Anschluss des Duisburger Netzes erhöhte Nutzungspotenzial der industriellen Abwärme ermöglicht im Betrachtungszeitraum 2017 — 2035 eine Einsparung von rund 166.600 Tonnen CO2.

Das Projekt wird aus Mitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Verlegt werden zwei einzelne vollisolierte Rohrleitungen mit einem Innendurchmesser von 400 mm und einem Außendurchmesser von jeweils 630 mm. Die Bauarbeiten zwischen dem Anschlusspunkt des Fernwärmeverbunds an der Bruchstraße in Homberg und der Übergabestation zum Duisburger-Fernwärmenetz an der Margarethenstraße in Rheinhausen werden voraussichtlich bis Ende 2017 andauern. Der FVN bittet die betroffenen Anlieger um Verständnis.

Die Fernwärmeverbindungsleitung ist ein zentraler Baustein der neuen Erzeugungsstrategie der Stadtwerke Duisburg: Mit dem vorhandenen GuD-Kraftwerk in Wanheim (HKW III), einem neuen Fernwärmespeicher sowie der neuen Fernwärmeverbindungsleitung schafft das Unternehmen eine nachhaltige und flexible Infrastruktur.

Die Wärme, die aus der Fernwärmeschiene Niederhein in Richtung Duisburg über die neue Leitung transportiert wird, stammt zu wesentlichen Teilen aus industrieller Abwärme. Gerade im Sommer und in der Übergangszeit kann die Überschusswärme aus der Stahlindustrie nicht vollständig in den bestehenden Netzen genutzt werden. Insgesamt stammt die Wärme in der Fernwärmeverbund-schiene Niederrhein bereits zu mehr als 50% aus rein regenerativen Quellen, wie Biomasse, Biogas oder industrieller Überschusswärme. Der sich dabei ergebende Primärenergiefaktor beläuft sich auf unter 0,3. Mit der neuen Trasse können im Betrachtungszeitraum 2017 — 2035 ca. 166.600 t CO2 eingespart werden. Das entspricht einer jährlichen CO2-Einsparung von etwa 8.700 t