Die Generalproben sind in beiden Fällen gelungen. Die Frauen kämpften sich im Heimspiel gegen Hoffenheim trotz Unterzahl zu einem enorm wichtigen 1:0-Sieg. Und das Gruev-Team meisterte die Niederrheinpokalhürde bei TuRu Düsseldorf beim 6:0-Sieg mehr als souverän. Dementsprechend zuversichtlich gehen beide Trainer in die Duelle mit den Frankfurtern, auch wenn gerade Inka Grings weiß, dass die Trauben beim 1. FFC ziemlich hoch hängen. "Die haben alle ihre bisher erzielten 16 Tore zuhause geschossen. Aber wir treten nach dem Heimsieg mit Selbstvertrauen an und werden probieren, die Frankfurterinnen so lange wie möglich zu ärgern." Mit ärgern will sich Ilia Gruev beim FSV nicht zufrieden geben. Der MSV-Coach will die Tabellenführung bestätigen. "Denn schließlich", so Gruev, "wollen wir auch Weihnachten noch Tabellenführer sein." Dafür sollten am Samstag Tore und drei Punkte her. Denn die Konkurrenz aus Osnabrück lauert mit nur zwei Zählern Rückstand.
"Das Spiel in Düsseldorf hat uns zusätzliches Selbstvertrauen gegeben. Wir haben sehr sicher gewonnen, das war nicht einfach. Ich freue mich über die Leistug und die vielen Treffer. Und es haben alle Offensivspieler getroffen", weiß Gruev um die Brisanz angesichts der MSV-Sturmflaute in der Liga. "Wir arbeiten ständig daran, unsere Ausbeute zu verbessern, arbeiten viel individuell mit den Stürmern an Abschlüssen." Verrückt lassen will sich der Deutsch-Bulgare von der Torflaute aber auch nicht. "Die Torflaute bedeutet ja nicht, dass wir kein Selbstvertrauen haben. Wir müssen im Kopf klar bleiben." Gruev weiß auch um die Schwere der Aufgabe am Samstag. Denn schließlich habe der FSV gerade einen Lauf und sei zudem sehr heimstark. Gruev:" Wir treffen mit der besten Defensive der Liga mal wieder auf die beste Offensive der Liga. Frankfurt ist gut eingespielt und hat viele bundesliga- und zweitligaerfahrene Spieler in den Reihen. Das wird auf jeden Fall ein Spiel auf Augenhöhe."
Zum letzten Mal müssen die Zebras am Samstag ohne Fabian Schnellhardt auskommen. Im Pokalspiel in Düsseldorf hatte "Schnelli" nicht nur wegen seines Traum-Freistoßtors bewiesen, wie wichtig er für seine Mannschaft ist. Das weiß natürlich auch sein Trainer, der Schnellhardts Fehlen aber nicht als Ausrede gelten lassen möchte. "Klar, er ist sehr wichtig für uns. Und es gut, dass er ab nächster Woche wieder dabei ist. Aber wir haben gute Leute, die ihn ersetzen können." Personell sieht es gut aus. Lediglich Enis Hajri fällt mit einer Schleimbeutelentzündung im linken Ellenbogen aus. Fraglich ist zudem der Einsatz von Stanislav Iljutcenko, der im Training umgeknickt ist.