Karneval am Niederrhein Nelkensamstagszug in Gefahr

Niederrhein · Der Kulturausschuss Grafschafter Karneval (KGK) sieht sich einer Kostenexplosion gegenüber. Ob es 2025 noch einen Nelkensamstagszug geben wird, ist deshalb ungewiss. Und auch der 2024er-Zug ist noch nicht durchfinanziert. Der KGK ruft deshalb zu Spenden auf.

Den Nelkensamstagszug von Homberg nach Moers besuchen in jedem Jahr rund 100.000 Besucher.

Den Nelkensamstagszug von Homberg nach Moers besuchen in jedem Jahr rund 100.000 Besucher.

Foto: privat

„Wir werden dieses Jahr wohl mit einem Minus rausgehen“, sagt Mareike Nußbaum, Pressesprecherin der Narrenzunft Homberg und des Kulturausschusses Grafschafter Karneval. Der Nelkensamstagszug am 10. Februar 2024 wird wohl wie geplant stattfinden, doch das Thema Geld könnte zum Dauerbrenner werden, fürchtet Nußbaum. Allein in der Kalkulation für dieses Jahr fehlen noch rund 12.000 Euro.

Die Durchführung des Straßenkarnevals ist mit vielen Maßnahmen verbunden, die Geld kosten. Straßen müssen gesperrt werden, diverse Maßnahmen müssen organisiert werden, es muss die Versorgung von Unfallopfern sichergestellt werden. Entlang des Zugweges müssen mehrere Toilettenhäuschen aufgestellt werden. Die im Zug mitfahrenden Wagen müssen von Ordnern begleitet werden, die mit dafür Sorge tragen, dass kein Zuschauer verletzt wird. Nach dem Zug müssen alle Straßen und Plätze gereinigt werden. Alle diese Maßnahmen haben schon immer viel Geld gekostet. Aber gerade diese Kosten sind aktuell besonders gestiegen.

„Wir erleben eine unverhältnismäßige Kostenexplosion“, so Mareike Nußbaum, allein die Kosten fürs Rote Kreuz hätten sich verdoppelt. Die Zeiten, in denen die Kommune die Fehlbeträge gedeckelt hat, sind lange vorbei. Dafür haben die Auflagen zugenommen; nach Loveparade-Katastrophe und dem Berliner Weihnachtsmarkt-Anschlag muss immer mehr in Sicherheit bzw. Terrorabwehr investiert werden. „Wir hoffen, dass man uns an der einen oder anderen Stelle entgegenkommt“, so Mareike Nußbaum. Wenn etwa die Stadt die Terrorabwehr übernehmen würde, wäre dem KGK schon sehr geholfen.

65.000 bis 70.000 Euro kostet der Nelkensamstagsumzug ungefähr, schätzungsweise 12.000 Euro fehlen dazu bis jetzt. Der KGK bittet deshalb um Spenden über die Online-Plattform der Sparkasse am Niederrhein; 5.000 Euro sind dort das Ziel. Unter www.spenden-am-niederrhein.de kann jeder ganz einfach und natürlich kostenlos einen kleinen oder größeren Beitrag spenden.

Und beim Nelkensamstagszug selbst wird ein Wagen vom Autohaus Rheims zeitversetzt vorneweg fahren und Spenden sammeln. Mareike Nußbaum sagt das nur im Scherz, aber es ist ihr durchaus ernst: „Wer da nichts in die Dose tut, der muss nach Hause gehen.“

spenden-am-niederrhein.de