Neujahrskonzert in Moers Auf Wiener Art ins neue Jahr

Moers · Chefdirigent Heiko Mathias Förster und das „Prague Royal Philharmonic“ sorgten beim Moerser Neujahrskonzert für einen schwungvollen Start 2024.

Heiko Mathias Förster begeisterte nicht nur als Dirigent, sondern auch als Moderator.

Foto: cb

Über 1.100 Gäste verbrachten den Abend des Neujahrstages in der nahezu ausverkauften Enni-Eventhalle - und sie sollten es nicht bereuen, sich von der Couch erhoben zu haben, wie so manch einer vor der Veranstaltung im Foyer berichtete. Denn wie vom Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer in seiner Begrüßungsrede gewünscht, war’s schwungvoll und fröhlich und gab einfach ein gutes Gefühl: „Nehmen Sie etwas davon mit ins neue Jahr“, sagte das Stadtoberhaupt. Angesichts der derzeitigen Weltlage sei das dringend zu empfehlen.

Chefdirigent Heiko Mathias Förster hatte zu diesem Zweck für das Moerser Publikum ein besonderes Programm zusammengestellt. Für die Fröhlichkeit und den Schwung sorgten Klassiker aus der Wiener Tanzmusik überwiegend aus der Feder von Johann Strauss wie die Ouvertüre aus der Oper „Die Fledermaus“, der Walzer „Wo die Zitronen blühn“ oder die schnelle „Tik-Tak-Polka“. Kenn-ich-doch-Momente bei Klassikneulingen lieferte etwa der „Ungarische Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms. Fulminant wurde es bei der „Maskenball-Quadrille“ von Strauss und dem „Gold und Silber“-Walzer von Franz Lehár; düster umschmeichelte der Teufel bei „Danse diabolique“ von Joseph Hellmesberger.

Nicht fehlen durfte dabei außerdem - so Förster - beim Besuch eines Prager Orchesters ein Gruß aus der goldenen Stadt. In dem Programm zeigte sich dieser in der Ouvertüre der Oper „Die verkaufte Braut“ von Smetana, passend zum 200. Geburtstag des Komponisten in diesem Jahr.

Heiko Mathias Förster bestach dabei durch sein hervorragendes Dirigat, das auch das Publikum jeder Zeit mitnahm, und durch seine kurzweilige, charmante und sehr informative Moderation der einzelnen Stücke. Den größten Lacher ernte er mit einem lauten „Schalke“-Ausruf, als er Volksbank-Chef Guido Lohmann im Hinblick auf das Werk „Kleiner Anzeiger“ von Hellmesberger fragte, was der bekennende Anhänger von S04 gerne 2024 in der Zeitung lesen würde.

Zum Schluss wurde schließlich eines der weltweit populärsten Werke der klassischen Musik, der Walzer „An der schönen blauen Donau“, dargeboten. Und wie es sich gehört, war es mit den verdienten Standing Ovations nicht vorbei: Drei Zugaben gab’s noch. Das Ende gestaltete das Publikum rhtythmisch klatschend mit und ließ sich beim „Radetzky-Marsch“ von Förster dirigieren. Danach durfte es dann beschwingt und fröhlich wieder zurück auf die Couch.