Dinslaken stand bis jetzt noch nie auf Ihrem Tourkalender. Was glauben Sie, erwartet Sie im schönen, alten Burgtheater? Was verbinden Sie mit dem Niederrhein und dem Ruhrgebiet? Und was ist eigentlich Ihre Lieblingsecke in Deutschland?
Das Ruhrgebiet ist ein Stück Heimat für mich. Ich bin in Hagen geboren. Und einer meiner Lieblingsplätze in Deutschland ist die Nordsee.
Ihre Fans scheinen ein treues Völkchen zu sein. Der Ticketverkauf fürs erste Konzert in Dinslaken ging durch die Decke und alle Tickets waren rasend schnell vergriffen. Was glauben Sie, macht die besondere Beziehung zwischen Ihnen und Ihren Fans aus?
Ich habe sehr treue Fans, und es kommen auch immer wieder neue dazu. Meine Konzerte sind seit Jahren generationsübergreifend, und ich freue mich jedes Mal, in den ersten Reihen auch viele Kinder zu sehen.
Wie suchen Sie bei Live-Auftritten Kontakt zu Ihren Fans und was macht für Sie ein gutes Konzert aus?
Ein gutes Konzert bedeutet Anschluss. Sich auf eine Art mit den Menschen zu verbinden, denen man dort begegnet. Ich nenne das gerne auch Austausch von Herzenergie. Mir geht es darum, wahrhaftig zu sein. Und wenn die Menschen in meinen Konzerten die Songs mitsingen, ist das Gänsehaut pur. Und das Coolste: Wenn ich spüre, wie sehr die Lieder die Leute berühren.
Auf was können sich Ihre Fans beim Konzert im Burgtheater freuen? Wie verteilen Sie alte Hits und Aktuelles von Ihrem "Old School"-Album?
Wir spielen immer eine schöne Mischung aus 40 Jahren Nena-Musik und meine Setlist schreibe ich aus dem Bauch raus. Ich kann es fühlen, welche Songs gerade dran sind. Und ohne die Luftballons gehe ich sowieso nie von der Bühne ... Wenn ich unsere Konzerte beschreiben müsste, würde das so aussehen: Eine laute, knackige Rockshow mit Gefühl und auch vielen stillen Momenten.
Das Burgtheater mit seinem Mittelalter-Ambiente und den großen, einrahmenden Bäumen verstrahlt besonderen Charme. Was macht in Ihren Augen eine gute Location aus? Und gibt es nach all den Jahren und Bühnen Nenas Lieblings-Live-Location?
Ich liebe besondere Venues und freue mich sehr auf das Burgtheater:) Mit einem guten Gefühl auf die Bühne zu gehen, und den Leuten und auch uns als Band einen schönen Abend zu bereiten, darauf kommt es aber vor allem an. Wenn der Vorhang fällt, zählt nur noch reinspringen und on sein.
Haben Sie auf Tour Zeit, sich die Städte anzuschauen, in denen Sie auftreten? Und wenn ja, was schauen Sie sich immer und am liebsten an?
Zeit, um wirklich die Region zu erkunden, habe ich meistens leider nicht. Aber ich nutze jede Gelegenheit, um von meinen Hotels aus irgendwo ein Fleckchen Natur zu finden, wo ich auftanken kann.
Wie fühlt sich Ihr aktuelles Album "Old School" an? Und was verbinden Sie mit den Begriffen "Old School" und "berufsjugendlich"?
"Oldschool" ist ein ganzheitliches Gefühl. Das heißt für mich, die Erfahrungen, die man in seinem Rucksack hat, zu würdigen. Ich erinnere mich gerne an "alte" Zeiten und schöne Geschichten aus der Vergangenheit. Und es kommt vor, dass ich Zeit überhaupt nicht wahrnehme und daher auch nicht mitkriege, wie sie vergeht. Mein Album "Oldschool" erzählt von solchen Zeitreisen.
Und mein Song "berufsjugendlich" ist eine humorvolle Antwort auf starre Bilder und Glaubensmuster. Es gibt in unserer Gesellschaft ja ganz offensichtlich eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie eine Frau mit 57 zu sein und auszusehen hat. Und dann ist die auch noch dreifache Großmutter...
Was macht aus Ihnen eine zufriedene Nena? Was brauchen Sie um sich, um glücklich zu sein?
In der Dunkelheit sehen zu können, macht mich glücklich.