Der ist am morgigen Freitag ein Jahr im Amt des Cheftrainers beim MSV. Und auch der war nicht uneingeschränkt zufrieden nach dem torlosen Remis in Großaspach aus der Vorwoche. "Wir haben hinten nichts zugelassen, das war natürlich gut. Mark war ja quasi beschäftigungslos. Aber wir haben eben vorne auch wieder mal unsere 4,5 Chancen nicht reingemacht", sagt Ilia Gruev und hofft, dass das große Problem der bisherigen Spielzeit bald keines mehr ist. "Ich hoffe einfach, dass jetzt die Spiele kommen, in denen wir unsere Chancen vorne besser nutzen und viele Tore erzielen. Im Training klappt das jede Woche super." Dass das nicht einfach wird, weiß natürlich auch der Trainer. Zu eng ist es in der Liga. Da reicht schon ein Blick auf die Ergebnisse der Vorwoche, wo eine ganze Reihe von Teams aus der Spitzengruppe Punkte liegen ließen - sehr zur Freude des MSV Duisburg. Denn der MSV grüßt nach den Patzern der Konkurrenz weiter und nun schon seit Mitte September von der Spitze der Liga. "Das soll auch in den kommenden Monaten so bleiben. Ich freue mich jedenfalls jeden Tag, wenn ich das sehe", gibt Gruev zu Protokoll.
Der Gegner am Samstag, der Hallesche FC, wird den Hausherren ein Mal mehr alles abverlangen. Die Ostdeutschen haben sich dank einer starken Serie, sie sind seit acht Spielen ungeschlagen, bis auf den fünften Tabellenplatz vorgearbeitet. Der MSV ist also gewarnt - und wird ein mal mehr voll auf Sieg spielen. "Wir rücken von unserer Idee der Dominanz und des Ballbesitzes nicht ab. Und wir wollen die drei Punkte unbedingt", so Gruev, der großen Respekt vor dem Gast aus Sachsen-Anhalt hat: "Eine defensivstarke Mannschaft mit einem starken, breiten Kader, die momentan sehr konstant sind und zurecht auf Platz fünf stehen."
Nur 14 Tore hat der MSV bisher in der Liga erzielt - kein überragender Wert für einen Tabellenführer. Gleichzeitg haben die Duisburger aber auch nur acht Tore kassiert - einsame Ligaspitze. Das ist der stabilen Defensive um Routinier Branimir Bajic und Dustin Bomheuer, aber eben auch der starken Leistungen von Keeper Mark Flekken geschuldet. Der hat sich seit seiner Ankunft aus Fürth im Sommer in Rekordzeit ins Team und nicht nur durch sein spätes Ausgleichs-Tor gegen Osnabrück in die Herzen der Fans gespielt. "Und der hätte auch gerne die Null bei Heimspielen weiter stehen gehabt - da hatte allerdings Hansa Rostock etwas dagegen. "Aber egal, es ist passiert. Das motiviert mich nur noch mehr. Jetzt fangen wir einfach einen neuen Rekord an", meint Flekken, der mit breiter Brust ins Halle-Spiel geht. "Wir wollen den Fans ein gutes Spiel bieten. Und wir werden wieder versuchen, viele Tore zu schießen und hinten den Laden dicht zu halten."
Das hofft auch Ilia Gruev. Und er hofft auf einen klaren Spielverlauf zugunsten seines Teams: "Diese knappen Spiele kosten uns alle einfach zu viel Kraft. Und sie machen müde."