Michael Heidinger und Baudezernent Thomas Palotz wollten ein paar zentrale Dinge in der zuletzt ziemlich hoch gekochten Diskussion um den Bahnhofsvorplatz noch mal klar stellen. Wichtigster Punkt: Der Ideenwettbewerb ist nur eine Grundlage und Bürgerbeteiligung ausdrücklich erwünscht. „Ohne Bürgerbeteiligung geht heute gar nichts mehr“, verdeutlich Heidinger. Und dass Bürgerbeteiligung in Dinslaken groß geschrieben werde, zeigen alleine die aktuellen Projekte Erschließung Zechengelände sowie die Neugestaltung von Bahnstraße und dem Hiesfelder Jahnplatz.
„Der Wettbewerb dient als Diskussionsgrundlage um die Dinge in den kommenden Wochen und Monaten zu konkretisieren“, erklärt Palotz. Konkret wird es im Frühjahr einen ersten Bürgerbeteiligungstermin im Ratssaal geben. Auf der Basis dieses Termins geht es dann in die Detailplanung. Ist die abgeschlossen, wird mit diesen Plänen in Runde zwei der Bürgerbeteiligung gegangen. 2018 solle dann mit der Umgestaltung des Platzes gestartet werden. Einen Alleingang der Verwaltung, so wie es in den vergangenen Tage in vielen Diskussionen befürchtet wurde, wird es nicht geben, betont Bürgermeister Heidinger nochmals. „Wir begrüßen, dass die Diskussionen emotional geführt werden. Aber: Die Pläne sind keineswegs in trockenen Tüchern. Bürgerbeteiligung ist ausdrücklich erwünscht und Beratung und Beschluss obliegt der Politik.“ Palotz und Heidinger nutzen die Gelegenheit auch, um nochmals Werbung für die Siegerbeiträge des Wettbewerbs zu machen.
Es gehe um Funktionalität und Mobilitätskonzepte der Zukunft. Fußläufig würden mit Hilfe von großen Parkplätzen, einer Parkpalette und eines Parkhauses weit mehr Parkplätze geschafft, als momentan zur Verfügung stehen. Der Platz selber würde dann verstärkt die Rolle von Fußgängern und Radfahrern berücksichtigen. Denn: Wolle man den Platz wirklich gestalten, müsse er vom Durchgangsverkehr befreit werden, ist sich die Verwaltungsspitze sicher. Der Neutorplatz sei aus städtebaulicher Sicht laut Thomas Palotz ein gutes Beispiel, was ein von Verkehr befreiter Platz für Potenziale offen legen würde. Ein Punkt sei bei der ganzen Sache aber zu betonen, so Michael Heidinger. Das Projekt soll zu großen Teilen aus Fördertöpfen finanziert werden. Die Förderung sei aber auf Basis der Wettbewerbssiegerbeiträge beantragt. „Wenn wir uns zu weit von den Wettbewerbsbeiträgen entfernen, wird es sicher schwierig mit der Förderung.“ Die Aufgabe der Verwaltung ist also klar: Bei der Bürgerbeteiligung klar machen, in welchem Rahmen und Entscheidungsfeld mitbestimmt werden kann – das für Enttäuschungen wie bei der Parkgestaltung kein Raum gelassen wird.