42 Millionen Euro, also 60 Prozent der veranschlagten Gesamtkosten von 70 Millionen Euro trägt der Bund, 40 Prozent kommen vom Land. Bundesweit werden 5,5 Milliarden extra locker gemacht, um an Rhein, Donau, Elbe, Weser und Oder den Hochwasserschutz zu verbessern. "Die Flüsse brauchen wieder mehr Fläche", sagte Hendricks. "Wir schaffen zusätzliche Auen, Retentionsräume. Von hier bis zur Landesgrenze profitieren zirka 620.000 Menschen davon." Und zwar für die nächsten 500 Jahre, wie Oberbürgermeister Sören Link erklärt.
In diesem Jahr sollen die Arbeiten für die Deichrückverlegung gestartet werden. "Der alte Deich entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik", erklärt Uwe Linsen, Vorstand der Wirtschaftsbetriebe. Keine ausreichende Lagerungsdichte, zu steile Böschungen und neben anderem fehlt auch ein sogenannter Deichverteidigungsweg. Los geht's im zweiten Quartal mit einer Dichtwand von ungefähr 1.600 Metern Länge und 20 Metern Tiefe, "bis ins Tertiär", die den Fließweg des Grundwassers verlängert und so Mündelheims Keller vor Überflutung schützt.
Das soll ungefähr 14 Monate dauern; parallel werden auch schon Leitungen verlegt, denn: Die B 288 wird hier zur Brücke. Der bisherige Straßendamm, mit dem die B 288 das Rheinvorland durchquert, würde bei Hochwasser überströmt werden, deshalb wird die B 288 auf einer Strecke von 600 Metern aufgeständert. Um die Verkehrsverbindung nicht zu unterbrechen, wird die neue Brücke parallel zur B 288 verschwenkt und anschließend der alte Straßendamm zurückgebaut.
Von 2019 bis 2021 soll dann der neue Deich bis zu 600 Meter hinterm alten errichtet werden. Durch die Rückverlegung reduziert sich die Deichlänge von derzeit 7,75 um einen Kilometer. 60 Hektar zusätzliche Überschwemmungsfläche werden gewonnen, wodurch sich stellenweise der Wasserstand um bis zu 20 Zentimeter senken wird — darauf kann es ankommen, sollte der Ruhrorter Pegel noch einmal 13,50 Meter anzeigen.