Sicher und „erwachsen“ gegen die Tormaschine

Meiderich · Am Freitag, 18.30 Uhr, empfängt der MSV Duisburg im Spitzenspiel den 1. FC Magdeburg. Die stärkste Defensive trifft auf die stärkste Offensive der dritten Liga.

Andy Wiegel, Linda Kleine-Nathland und Ilia Gruev auf der heutigen Pressekonferenz.

Foto: tw

„Wir sind immer bereit, uns mit den Besten der Liga zu messen“, sagt Ilia Gruev auf der Pressekonferenz vorm Ligagipfel. Ein „sehr kampfbetontes Spiel“ erwartet der MSV-Coach. „Magdeburg ist nicht so gut in die Rückrunde gestartet, aber letzte Woche haben sie sehr gut gespielt, Osnabrück klar dominiert und dann auch klar gewonnen.“ Die eigene Leistung in Mainz hat sich Gruev noch zwei-, dreimal auf Video angeschaut: „Erste Halbzeit sehr gut, in der zweiten hatten wir nicht mehr die Ruhe mit Ballbesitz, wie wir uns das vorstellen.“

Wie immer bedeckt gibt sich Gruev in Sachen Personal: Mark Flekken und Nico Klotz mussten heute noch mal zum Arzt, sollten aber auch schon am Training teilnehmen. Und Branimir Bajic geht es „sehr gut“, er sei „nah an seiner optimalen Form“, aber ob er Freitag aufläuft? „Wir werden sehen.“ Gruev will jedenfalls kein Risiko eingehen – und hat das auch gar nicht nötig: „Wir haben Spieler, die fit sind, die motiviert sind. Ich merke im Training, dass alle wollen. Wir trainieren mit solcher Intensität – da ist gesunde Konkurrenz im Team.“ Um die Motivation müsse er sich vor einem solchen Spitzenspiel ohnehin keine Sorgen machen.

Spannungsabfall angesichts von sieben Punkten Vorsprung auf die zweitplatzierten Magdeburger fürchtet auch Andy Wiegel nicht. „Das wäre dass Dümmste, was wir machen könnten: uns jetzt auf unserem Vorsprung auszuruhen.“ Nein, auch Wiegel will, „dass wir die Kontrolle über das Spiel halten und die drei Punkte hierbleiben.“ Für ihn läuft’s gut nach der langen Verletzungspause, zur optimalen Saison fehlt eigentlich nur noch ein Tor. „Das wäre das letzte Quäntchen. Aber ich bin sicher, dass es diese Saison noch klappen wird.“ Für Gruev ist Wiegels positive Entwicklung das Wichtigste: „Für mich ist er jetzt ein erwachsener Spieler.“ Heißt: einer, der versucht, seine Fehler zu minieren, und jedes Training konzentriert angeht. Ein bisschen mehr Ruhe vorm Ball wäre noch wünschenswert.

Die braucht es am Freitagabend. Gruev erwartet tief stehende Magdeburger im defensiven 5-4-1, „die gerne mit langen Bällen operieren.“ Mit Christian Beck haben die Magdeburger den derzeitigen Top-Torjäger in ihren Reihen. Gruev hat ihn schon trainiert, bei Rot-Weiß Erfurt. „Er hat sich enorm entwickelt“, so der Zebra-Coach, aber: „Wir haben die beste Defensive. Wir müssen uns alle darum kümmern, sicher und stabil zu stehen.“ Und was ist mit Karneval? Wiegel: „Vielleicht nach dem Spiel.“

Übrigens: Der MSV hat mal wieder Sinn für Tradition bewiesen und die Europapokalsieger des 1. FC Magdeburg von 1974 eingeladen. Wie Pressesprecherin Linda Kleine-Nathland sagt, wollen zwölf oder 13 der Helden von damals kommen.

(Niederrhein Verlag GmbH)