0:0 – MSV hält den Abstand

Duisburg · Torlos endete das Spitzenspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem 1. FC Magdeburg. Die Zebras hätten in der intensiven ersten Halbzeit mehrmals Tore machen müssen. So bleibt es beim komfortablen Sieben-Punkte-Vorsprung auf den Zweiten aus Sachsen-Anhalt.

Der King hadert — er hatte die Führung auf der Stirn.

Foto: Mark Bohla

Kein Abwarten oder Abtasten, der MSV ging gleich richtig zur Sache. Thomas Blomeyer hätte sich schon in der dritten Minute für seine letzten guten Einsätze belohnen können, traf aber nach einem Freistoß von Andy Wiegel nur die Latte. Nur eine Minute später hätte Janjic ein bisschen mehr drücken müssen, um zum Führungstreffer einzunicken. Magdeburg, defensiv eingestellt mit Fünferkette hinten, kam in der zwölften Minute zur ersten Chance: Nachdem Tim Albutat sich seine fünfte Gelbe abgeholt hatte, verlängerte Magdeburgs Toptorjäger Beck den Freistoß per Kopf knapp übers Duisburger Tor, das wieder von Mark Flekken gehütet wurde.

Zwar dominierten jetzt eher die Gäste das Spiel, doch der MSV blieb gefährlicher. Onuegbu kam in Minute 23 nach Flanke von Wiegel wenige Meter vorm Tor unbedrängt zum Kopfball, doch der ging drüber. Magdeburg war gefährlich fast nur bei Standards; ein Direktversuch von Hammann ging knapp über Flekkens Kasten (28.). Gut herausgespielt, hatte Stanislav Iljutcenko in der 36. Minute die Führung auf dem Fuß, traf aber nur den Außenpfosten. Der MSV hatte das Spiel jetzt ziemlich im Griff, Iljutcenko (41.) und Onuegbu (44.) konnten aus aussichtsreichen Positionen nicht verwerten. Magdeburg kam noch einmal gefährlich durch Sowislo zu einer Gelegenheit (43.).

„Aufgrund der ersten Halbzeit sind es zwei verlorene Punkte“, resümierte nachher Kevin Wolze. „Wir hatten in der ersten Halbzeit richtig gute Chancen und hätten das Spiel gewinnen müssen“, fand auch der King, der wusste, dass sein Kopfball ein Tor hätte werden müssen. „Durch unsere Spielweise sind wir immer in der Lage, Tore zu erzielen“, erklärte Onuegbu – nur die Verwertung der wirklich gut herausgespielten Chancen, die klappte gegen Magdeburg (mal wieder) nicht. Trotzdem: Zumindest Halbzeit eins war ein 0:0 der besseren Sorte; beide Teams schenkten sich nichts. Und die Stimmung in der mit 18.164 Fans gefüllten Arena war spitzenspielmäßig, weil mit 2.500 Magdeburgern auch im Gästeblock ein „richtiger Gegner“ stand.

Nach der Pause sah es zunächst so aus, als würde der MSV weiter sein Spiel durchsetzen. Knapp zehn Minuten wurden die Gäste eingeschnürt. Doch dann war’s ziemlich vorbei mit dem MSV, die Zebras gingen kaum noch Risiken ein, überließen den Magdeburger Querpassspielern mehr und mehr das Feld. Die dann in der 77. Minute noch einmal gefährlich vors MSV-Tor kamen, aber der kurz zuvor eingewechselte Martin Dausch und Flekken retteten vor Sowislo. Blomeyer, der zum Ende der ersten Hälfte nicht mehr richtig rund lief, war nach der Pause in der Kabine geblieben, für ihn kam Hajri; die Einwechslung von Simon Brandstätter für Iljutcenko in der 82. Minute brachte nichts mehr. Praktisch ohne Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Cortus, der trotz intensiver Zweikämpfe mit fünf gelben Karten (drei für den MSV) ausgekommen war, ab.

Angepfiffen worden war das Spiel mit einer Viertelstunde Verspätung: Teile des Magdeburger Anhangs wollten mit Regencapes die Einlasskontrollen erschweren, legten sie dann aber ab. Die Polizei hatte dezent einen zweiten Wasserwerfer in Stellung gebracht. Trotzdem wurde im Magdeburg-Block Pyro-Technik gezündet. „Wir gehen nicht davon aus, dass noch was passiert“, sagte Polizeisprecher Ramon van der Maat eine Stunde nach Abpfiff. Die vielen Sicherheitsvorkehrungen mit mehreren Hundertschaften und Reiterstaffel haben Ausschreitungen verhindert.

Die gute Vorbereitung des MSV hat nur für eine friedliche Punkteteilung gereicht. Doch der am Freitagabend noch drittplatzierte VfL Osnabrück wollte wohl auch nicht und hat gegen die Zweite vom SV Werder Bremen 0:1 verloren. Zu der müssen die Zebras am kommenden Sonntag, 5. März, 14 Uhr, und können dann hoffentlich, mit der Sicherheit von sieben Punkten Vorsprung, nachholen, was sie gegen Magdeburg versäumt haben: Tore schießen!

(Niederrhein Verlag GmbH)