Wer früh genug aufsteht, kann zwischen kurz nach 3 Uhr und etwa 6.30 Uhr verfolgen, wie sich der Mond verfinstert und eine seltsam rötlich-kupferne Färbung annimmt. Das Wichtigste zuerst, die Beobachtung einer Mondfinsternis ist völlig ungefährlich! Beobachtbar ist dieses Naturschauspiel mit dem bloßen Auge. Auch ein Feldstecher ist geeignet, obwohl der Schattenverlauf damit nicht ganz so gut erkennbar ist. Dafür kann man damit aber nach den "Meeren", größeren Kratern und Gebirgen auf dem Mond Ausschau halten. Und was passiert da? Auf seiner Bahn um die Erde wandert der Vollmond durch deren von der Sonne geworfenen Schatten. Dabei verfinstert sich der Mond, weil kein Sonnenlicht mehr direkt auf seine Oberfläche fällt. Dass wir ihn trotzdem noch sehen können, verdanken wir unserer irdischen Atmosphäre, die einen Teil des Sonnenlichts in den sonst dunklen Kernschatten der Erde ablenkt. Dabei werden außerdem die blauen (kurzwelligen) Anteile des Lichts in der Atmosphäre gestreut, dadurch der blaue Himmel. Übrig bleibt nur das langwelligere rote Licht, in dem wir den Mond dann sehen können. Ein faszinierendes Naturschauspiel, dass die Menschen Jahrtausende lang in Angst und Schrecken versetzte, weil sie sich nicht erklären konnten, warum denn "der Drache den Mond verschlingt".
Es ist nicht das Fabeltier, was dafür verantwortlich ist, sondern schlichte Himmelsmechanik. Die Bahn des Mondes ist gegenüber der Bahn der Erde um die Sonne um etwa 5° geneigt. Dadurch können wir nicht bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis sehen. Der Mond zieht meist über oder unter dem Kernschatten vorüber. Aber manchmal ist der Vollmond auch in einer Ebene mit Sonne und Erde und dann passiert es...
Die nächste "Totale Mondfinsternis" ist in unseren Breiten erst am 27. Juli 2018 zu sehen.
