Ein bisschen zerknirscht saßen sie da, Gino Lettieri und sein Keeper Michael Ratajczak. Die 0:1-Pleite gegen Frankfurt steckte beiden noch in den Knochen. Als "unglücklich und bitter" empfand Ratajczak die Niederlage. "Für mich ist die aktuelle Statistik natürlich nicht schön", sagt Ratajczak angesichts der 15 Gegentore, die der Tabellenletzte in der laufenden Spielzeit bereits kassiert hat. "Aber", legte er sofort nach, "jetzt steht ja sofort wieder das nächste Spiel an, das ist das Schöne am Fußball." Allerdings, und da ist der Torwart vermutlich auf einer Linie mit seinen Mitspielern, weiß er, dass es heute Abend wohl nicht so leicht wird, an die Punkte zu kommen. "Braunschweig ist ein Top-Team und klarer Aufstiegsaspirant."
Die Braunschweiger laufen nach holprigem Start langsam heiß. 11 Punkte, Platz sechs und ein 11:0-Lauf aus den vergangenen vier Spielen sprechen eine deutliche Sprache. "Braunschweig hat sich nach dem Umbruch in der Vorsaison jetzt gefunden und noch mal gezielt verstärkt. Sie wollen aufsteigen. Da steckt richtig viel Potenzial in der Mannschaft", weiß Gino Lettieri, dass es für seine vom Verletzungspech gebeutelte Mannschaft heute Abend richtig schwer wird.
Aber, und das ist in der schweren Situation schon viel Wert: Lettieri glaubt an sein Team. "Die Art und Weise wie wir auftreten, macht mir Hoffnung. Ich kann dem Team keinen Vorwurf machen, was Einsatz, Willen und Taktik angeht. Ich sehe jedenfalls eine engagierte Mannschaft, der einfach nur ein bisschen Glück fehlt." Lettieri weiß natürlich auch, dass das, wenn sich kein Erfolg einstellt, am Ende keinen interessiert. "Wir müssen uns einfach mal für den Aufwand belohnen und endlich den Bock umstoßen", sagt der Trainer. Zum Bock umstoßen treten die an, die momentan nicht das Riesen-Lazarett auffüllen. Tim Albutat ist nach seiner Roten Karte aus dem Frankfurt-Spiel gesperrt. Fraglich ist zudem der Einsatz von Kevin Scheidhauher, dem seine Verletzung aus der Vorsaison wieder zu schaffen macht. Gut sieht es dagegen für Martin Dausch aus. "Es war gut, ihn gegen Frankfurt nicht von Anfang spielen zu lassen", ist sich Gino Lettieri sicher. Auch mit dabei: Enis Hajri. Der hat zwar auch noch leichte Probleme, wird aber angesichts des Personalnotstands auf die Zähne beißen.
Der MSV scheint an Gino Lettieri zu glauben. Anders ist die Tatsache, dass es in puncto Trainerdiskussion immer noch wohltuend ruhig ist, nicht zu deuten. Der Trainer selber konzentriert sich ohnehin nur auf seinen Job. "Ich bin da, die Mannschaft weiter auf Spur zu bringen." Was ihm wohlmöglich leichter fallen wird, wenn er auf zwei "Neue" zurückgreifen kann. Während Angreifer Victor Obinna immer noch auf seine Freigabe aus Russland wartet, steht der MSV kurz davor, den georgischen Nationalspieler Georgi Chanturia zu verpflichten. Lettieri: "Die beiden Neuen bringen richtig viel zusätzliche Qualität in den Kader. Mit ihnen haben wir gute Chancen, den Bock umzustoßen.
MSV empfängt heute Abend Eintracht Braunschweig "Endlich den Bock umstoßen"
DUISBURG · Heute Abend, 17.30 Uhr, empfängt der MSV Duisburg Eintracht Braunschweig in der Arena. Coach Gino Lettieri hofft, dass sich sein Team endlich mal für den hohen Einsatz und Aufwand belohnt.
23.09.2015
, 11:09 Uhr