Als es den Duisburger Landhaustreff noch gab, war da mal der große Mensch und Fußballkommentator Werner Hansch zu Gast. Und der hat da sinngemäß gesagt: Wer was zu sagen haben will, muss etwas gelesen haben. Und weil dazu die meisten Menschen immer noch am liebsten bedrucktes Paier in die Hand nehmen, Gedrucktes also nicht durch Digitales zu ersetzen ist, weil andererseits Bücher aber auch Platz wegnehmen und neue mitunter kostspielig sind - aus diesen und noch vielen anderen guten Gründen hat die Bürgerstiftung Duisburg als eine der ersten in Deutschland die öffentlichen Bücherschränke eingeführt. Dort werden ausgelesene, nicht mehr gebrauchte, aber empfehlenswerte Bücher abgegeben und von anderen dagelassene, gebrauchte, aber lesenswerte Bücher kostenlos mitgenommen (und, wenn sie durchgelesen sind, gerne wieder in den Bücherschrankkreislauf zurückgegeben).
Markus Schneider hat schon so viel gelesen, dass er nicht nur was zu sagen, sondern schon selbst Bücher geschrieben hat, über Duisburg zum Beispiel, als es noch Dispargum hieß. Praktischerweise koordiniert er das Bücherschrankprojekt bei der Duisburger Bürgerstiftung und hat auch praktisch was drauf: Die ausrangierte gelbe Telefonzelle - Telefonzellen braucht wirklich niemand mehr - hat er sauber bücherblau gestrichen.
Solche alten Telefonzellen sind übrigens auch nicht mehr so leicht aufzutreiben, aber das ist eine andere Geschichte, ebenso, wie viel Kosten und Mühen darin stecken, so eine Bücherzelle auf festem Betonsockel im öffentlichen Raum aufzustellen. Davon erzählen könnte Jörg Schormann, stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Rheinhausen, doch er belässt es bei Andeutungen und ist vor allem froh, dass sie es gemeinsam geschafft haben. Und dann noch an so einem Standort: Auf einem kleinen Rasenstückchen an der Jägerstraße 3, direkt an der Impelmann-Kreuzung. Da ist die Bücherzelle von allen Seiten bestens sichtbar, was zum einen auf einen gewissen Schutz hoffen lässt und außerdem darauf, dass sie von vielen Bergheimern gesehen - und genutzt wird! Mit etwas Glück ist sogar einer der anliegenden Parkplätze frei oder gar ein Tisch draußen vorm Eiscafé ...
