Suchthilfeverbund Duisburg Halt geben lautet das Ziel

Duisburg · Gerade jetzt zu Weihnachten wird die Situation in den Familien mit suchtkranken Eltern oft besonders schlimm: Neben der Tendenz sich zu verschulden, um sich für die Kinder Weihnachtsgeschenke zu leisten, wächst oft auch die Scham und Unsicherheit darüber, dass das Elternhaus oft eben nicht der beschützende Ort ist.

Bei der Spendenübergabe: Mustafa Aslan, Heike-Maria Bähr und Dr. Joachim Bonn (vl).

Foto: vowie

Das Zusammenleben mit Eltern und Kindern zu stärken, ist deshalb eines der Ziele des Suchthilfeverbundes Duisburg, der in Kooperation von Duisburger Suchtberatungsstellen verschiedener Träger und dem Jugendamt vor fünf Jahren gebildet wurde. "Durch gezielte Unterstützung der Familien soll die Lebenssituation der Kinder verbessert werden und ihnen ein gesundes Aufwachsen bei ihren Eltern ermöglicht werden", heißt es in der Mitteilung.

Ein wichtiges Projekt mit Zukunftsperspektive, denn ein Drittel der Kinder aus suchtkranken Familien werden selbst suchtkrank. "Kinder standen bei früheren Suchtbehandlungen nur selten im Mittelpunkt", betont Mustafa Arslan, Geschäftsführender Vorstand des Suchthilfeverbundes und betont, dass es darauf ankommt, die Kinder stark zu machen.

Dass dies durchaus gelingen kann, zeigt die Erfahrung aus der Arbeit, denn ein anderes Drittel der betroffenen Kinder wächst quasi mit der Aufgabe. Diese übernehmen Verantwortung für die drogensüchtigen Eltern und auch für die Geschwister.

Das mittlere Drittel zeigt dagegen Tendenzen, auf die Sucht der Eltern mit psychischen und sozialen Auffälligkeiten zu reagieren. So setze die Arbeit daran an, Suchttendenzen bei den Kindern zu verhindern und Abwehrmechanismen zu stärken. Eine Arbeit, die viel Vertrauen braucht und damit auch Zeit. Zeit, die die derzeit 12 Mitarbeiter des Suchthilfeverbundes bei jährlich 1.700 Klienten nur beschränkt haben, weshalb der Verband zum Beispiel Vertrauenslehrer schult, um die Basis zur Hilfe zu erweitern.

Dabei hilft seit Anfang an die Sparkasse Duisburg, die auch im vergangenen Jahr das Hilfsangebot mit 18.000 Euro unterstützte. Eine Hilfe, auf die nicht verzichtet werden kann, denn große Teile der Hilfe für die Familien mit suchtkranken Eltern, wäre ohne die Sparkasse nicht möglich, dankte Mustafa Arslan dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Duisburg, Dr. Joachim Bonn, ausdrücklich.

(vowie)