„Geschlossenheit und harte Arbeit“

Duisburg · Es ist schlichtweg verrückt, was sich derzeit in der 2. Fußball-Bundesliga abspielt. Der 1:0-Heimsieg in Unterzahl der schon als sicher abgestiegen gegoltenen Darmstädter gegen den Tabellenführer aus Düsseldorf setzte dem Spieltag die Krone auf.

Zwei, die im Schlussspurt der 2. Liga nun in der Kreativzentrale des MSV gefragt sind: Fabian Schnellhardt und Christian Gartner.

Foto: VN

Sechs Punkte liegen zwischen Heidenheim auf Rang 16 und Ingolstadt auf Rang 4. Die nahezu gesamte Liga steht knietief im Abstiegssumpf. Mitten drin - der MSV. Jener MSV, der noch vor einem Monat den Relegationsplatz drei angreifen wollte.

„Wir wollen stabil stehen, die Null muss möglichst stehen“, hatte MSV-Coach Ilia Gruev vor der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern, seines Zeichens Tabellenschlusslicht der Liga, das Credo ausgegeben. Daraus wurde nichts. Nach aus MSV-Sicht ziemlich ernüchternden 90 Minuten ging das „Do or die“-Spiel vor über 18.000 Zuschauern mit 4:1 an die Pfälzer.

Die frühe kalte Dusche für alle, die es gut mit dem MSV halten, gab’s bereits in Minute 13. Nach schönem, öffnendem Pass ins Zentrum zog Phillipp Mwene scharf ab, der ungewöhnlich unsichere Mark Flekken musste zentral abklatschen lassen und Osayamen Osawe war mit dem Abstauber zur Stelle. Die Antwort des MSV war eine gute. Angriff um Angriff rollte auf das FCK-Tor.

Nur: der Ball wollte trotz bester Chancen von Borys Tashchy und Moritz Stoppelkamp, der gleich zwei Mal Aluminium traf, einfach nicht rein. „In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, da müssen wir einfach ein Tor machen. Wir hatten da viel Pech, es läuft zur Zeit einfach vieles gegen uns“, haderte Lukas Fröde, der nach dem Spiel mit zugeschwollenem linken Auge Rede und Antwort stand. Die zweite Halbzeit war kaum angepfiffen, da jubelten die Gäste und Torschütze Osawe wieder(48.). Und es ging so weiter. Nachdem Osawe seinen Hattrick vollendet hatte (64.), trafen noch Iljutcenko (70.) und Kessel (83.) zum Endstand.

Durch die vierte Pleite in Serie steckt der MSV nun endgültig wieder mitten im Abstiegskampf - ein Szenario, das vor wenigen Wochen noch nahezu unmöglich schien. Die Zuschauer in der Arena quittierten den schwachen und verunsicherten Auftritt ihrer Zebras mit Pfiffen. Klar, dass das dem angeschlagenen Gruev-Team kein Stück weiter hilft. Lukas Fröde fand es „schade, dass die Stimmung wieder gekippt ist“ und gab nach Abpfiff die Parole für die kommenden Spiele aus: „Wir müssen jetzt zusammen stehen. Jetzt hilft nur noch Geschlossenheit und harte Arbeit.“ Das sah sein Trainer genau so: „Wir bekommen zu einfache Tore und haben vorne kein Glück mehr. Wir werden jetzt in aller Ruhe weiter

arbeiten..

(Niederrhein Verlag GmbH)