Was Til Schweiger gerade versucht, hat Götz George schon in den 80ern erfolgreich vorgemacht: "Tatort" auf der Kinoleinwand. "Zahn um Zahn" hieß 1985 der erste Leinwand-Schimanski mit Klaus Lages "Faust auf Faust" als Titelsong. Regie führte Schimanski-Erfinder Hajo Gies, der auch bei den meisten (und viele sagen: besten) Schimanski-Tatorten Regie geführt hat. Fürs Akzente-Filmprogramm hat Hajo Gies eine Schimanski-Nacht unter dem Titel "Abenteuerland Duisburger Hafen" zusammengestellt, "Zahn um Zahn ist auch dabei. Gies wird gemeinsam mit Kai Gottlob in den Schimanski-Marathon am Samstag, 5. März, ab 21 Uhr im Filmforum einführen. Und zur Halbzeit gibt's 'ne Currywurst. Neben "Zahn um Zahn" werden der dritte Schimanski-TV-Tatort "Der unsichtbare Gegner" (1982; erster Auftritt von Hänschen!) und zum Schluss der berühmte Abgang "Der Fall Schimanski" (1991; mit Drachenfliegen und "Scheiße"-Rufen) gezeigt. Den Auftakt zur großen Schimanski-Nacht macht selbstverständlich, wie könnte es anders sein, "Duisburg-Ruhrort", Schimanskis erster Auftritt von 1981.
Anders, aber ähnlich spannend oder jedenfalls sehenswert (und mit weniger schmutzigen Ausdrücken) dürfte die "Zeitreise" ausfallen, die Kai Gottlob am Mittwoch, 9. März, um 18.30 Uhr moderiert. Der Ausflug in die Geschichte des größten Binnenhafens mit stadthistorischen Filmen beginnt im Jahr 1925 und endet im Jetzt. Gestreift werden dabei Zeiten großen Wohlstands und der fast totalen Zerstörung. Die stummen Filme des Programms werden von Joachim Bärenz am Klavier begleitet.
Unter dem Stichwort "Tor zur Welt" schließlich sind im Akzente-Filmprogramm große Klassiker zusammengefasst; eine fast 100 Jahre umfassende Schau vom Ankommen, Abschiednehmen und Aufbrechen und vor allem von ganz großer Sehnsucht. "Hafen im Nebel", Marcel Carnés Meisterwerk des poetischen Realismus mit einem desillusionierten Jean Gabin in der Hauptrolle, ist ebenso dabei (1. März) wie Elia Kazans mit acht Oscars ausgezeichnetes Drama "Die Faust im Nacken", das Marlon Brando endgültig zum Star machte (8. März). "Le Havre" von Aki Kaurismäki erzählt eine kleine Geschichte, so brandaktuell wie zeitlos, von einem Schuhputzer und einem kleinen Flüchtlingsjungen und macht ganz nebenbei die vielleicht interessanteste Hafenstadt Europas zum dritten Hauptdarsteller (7. März). Unverzichtbar beim Hafenthema (und auch passend, weil in Hamburg das Gerücht geht, in der Nachkriegszeit seien die aus St. Pauli nach Ruhrort gereist, um sich anzuschauen, wie man das so macht mit dem Nachtleben ...): Hans Albers und die "Große Freiheit Nr. 7" (10. März). Schließlich, auch das ist ein Hafenfilm — der Vampir Graf Orlock landet im Hafen von Bremen: "Nosferatu — Eine Symphonie des Grauens", Friedrich Wilhelm Murnaus unverwüstliches Gruselmeisterwerk von 1922. Mit Live-Musikbegleitung (2. März)!