Der RRX soll die Verkehrssituation primär zwischen Köln und Dortmund deutlich verbessern. Jede Viertelstunde wird dann ein Zug fahren, der auf zum Teil komplett neuen Gleisen mit bis zu 160 Stundenkilometer fahren soll.
Diese Gleise müssen jedoch gebaut werden, wobei sich Bürger freuen dürfen, die im Bereich solcher Streckenabschnitte wohnen: An diesen Stellen greift nämlich die aktuelle Lärmschutzverordnung, was bedeutet, dass in diesen Bereichen Lärmschutzwände zwangsweise errichtet werden müssen. Eine Lärmminderung von rund 10 Dezibel verspricht der technische Projektleiter RRX, Michael Kolle: "Für unsere Lärmwahrnehmung entspricht das halb so viel Lärm wie derzeit!"
Besonders im Duisburger Süden bis zum Hauptbahnhof, wo zu den bestehenden vier Gleisen zwei neue hinzukommen, bedeutet dies deutlich mehr Ruhe als heute. Nur der Abschnitt im Bereich zwischen Autobahnauffahrt Großenbaum und dem Buchholzer Bahnhof bleibt ohne neuen Lärmschutz, da hier nicht gebaut wird. Dies trifft weitestgehend auch für den Bereich vom Hauptbahnhof Richtung Stadtgrenze in Richtung Mülheim zu.
Dies führte dann am Donnerstag zu zum Teil schon etwas hitzigen Diskussionen, denn besonders im Bereich Duissern, wo die Gleise in relativer Hochlage fast unmittelbar an der Siedlungsbebauung vorbeiführen, ist der Lärm schon heute zeitweise unerträglich hoch. Hier will die Bahn nach Einführung des RRX mit Schleifzügen dafür Sorgen, dass das Gleis besonders eben und damit leiser wird. So soll es hier nicht lauter werden als heute.
Aber genau solche Schleifzüge sorgen schon jetzt in den Nachtstunden bei den Duisserner Bürgern für durchwachte Nächte. Der Lärm ist dann riesengroß. Gerade nachts wird häufiger an den Bahnanlagen gearbeitet, denn dann gibt es einfach nicht das Verkehrsaufkommen wie in den Tagstunden.
So hegen nicht nur die Bürger Duisserns die Befürchtung, dass mit den Bauarbeiten, die irgendwann starten, auch wieder besonders die Nacht zum Tag gemacht wird. Doch hier konnte der Technische Projektleiter RRX, Michael Kolle, zunächst beruhigen: "Wir werden, wenn immer möglich, zuerst die Schallschutzwände errichten, um anschließend die eigentlichen Bauarbeiten durchführen." So wird auch der Baulärm zu einem großen Teil vom neuen Schallschutz geschluckt.
Für die Duisserner ist jedoch auch dies keine Hilfe, denn aus dem RRX-Programm gibt es für sie keine Hoffnung für Schallschutzwände. Hier konnte der Michael Kolle jedoch etwas Hoffnung machen. Für diesen Bereich wird dennoch geprüft, ob die Werte von 70 dB(A) am Tag bzw. 60 dB(A) in der Nacht im Jahr 2025 überschritten werden und durch den RRX eine weitere Überschreitung stattfindet. Sofern diese beiden Kriterien erfüllt würden, würde die Mehrbelastung, die durch den RRX entsteht, durch entsprechende Schallschutzmaßnahmen ausgeglichen. Eine Aussage zu den konkreten Maßnahmen für den Bereich Duisburg könne jedoch erst nach Vorliegen der schalltechnischen Untersuchung erfolgen, heißt es in einer Pressemitteilung von DB Netze. Diese wird wahrscheinlich Anfang 2017 vorliegen.