Ein Punkt, der Mut macht

Duisburg · Der MSV hat sich bei Fortuna Düsseldorf ein 1:1-Remis erkämpft. Steffen Bohl traf in der 77. Minute zum Endstand. Giorgi Chanturia hatte sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an der Latte.

Gleich klingelt es im Kasten von Fortuna-Keeper Michael Rensing. Zlatko Janjic verpasst, aber Steffen Bohl hat aufgepasst und schießt in der 77. Minute zum 1:1-Endstand ein.

Foto: Horstmüller

Insgesamt war es ein verdienter Punkt, der Mut macht für die Zukunft.

Die Hausherren wollten den Sieg unbedingt. Nach einer bisherigen Saison zum Wegwerfen schmissen die Fortunen in den Schlussminuten alles nach vorne, holten eine gefährliche Freistoßchance nach der nächsten raus und belagerten den MSV-Strafraum. Aber das Zebra-Bollwerk hielt dem Druck stand. Und so pustetet MSV-Coach Ilia Gruev nach dem Schlusspfiff kräftig durch und klatschte sich zufrieden mit Manager Ivo Grlic ab.

Mit dem Punkt können die Duisburger auf jeden Fall besser leben als die Gastgeber. Und, was noch viel wichtiger ist: Der MSV steht hinten gut und findet langsam zu alter Offensivstärke zurück. Die Zebras mit dem King und dem Rückkehrer Zlatko Janjic an vorderster Front erspielten sich eine ganze Reihe guter Möglichkeiten. Die Zebras bewiesen nach dem Rückstand in der 71. Minute Moral. Mit ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeiten vor Michael Rensings Kasten wäre in der Landeshauptstadt sogar ein Sieg drin gewesen. Und so befand Zlatko Janjic nach dem Abpfiff auch zurecht: „Nach dem 0:1-Rückstand hier noch einen Punkt mitzunehmen, ist nicht selbstverständlich. Wir haben Moral gezeigt, sind wieder aufgestanden und haben sogar versucht, das Spiel zu drehen.“ In der Tat. Zehn Minuten vor Abpfiff wäre es beinahe soweit gewesen. Erst nagelte Giorgi Chanturia einen ganz stark geschossenen Freistoß mit Wucht und Gefühl an die Latte, dann vergab Dennis Grote den Nachschuss aus guter Position.

Während die Düsseldorfer dem verpassten Befreiungsschlag nachtrauerten und weiter tief in der Krise stecken, wird der Punkt an der Wedau wesentlich positiver bewertet. Denn der MSV ist unter Gruev nach zwei Spielen gegen zwei gute Gegner weiter ungeschlagen. Und man spürt, dass es bei den Zebras langsam bergauf geht.

Die Zielvorgabe für das nächste Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Sandhausen ist auf jeden Fall eindeutig: drei Punkte müssen her. Denn auch wenn es ein aus moralischer Sicht wichtiger Punkt war: Der MSV ist mit acht Punkten weiter Tabellenletzter. Das kann und will auch Keeper Michael Ratajczak nicht verhehlen, trotzdem betont er die positiven Aspekte: „Der Punkt hilft beiden Mannschaften nicht wirklich viel, aber die Art und Weise, wie wir gespielt haben, macht uns Mut. Wir treten defensiv deutlich strukturierter auf, als zu Beginn der Saison und hätten das Spiel hier heute auch gewinnen können.“ Das Spiel am kommenden Sonntag steht auch im Zeichen des Gebag-Familientages, bei dem wir Medienpartner sind. Unsere Leser haben die Chance, für nur fünf Euro einen Platz auf dem Oberrang der Südkurve zu ergattern. Mehr dazu in unserer Mittwochsausgabe...

(Niederrhein Verlag GmbH)