Wo Duisburg investieren will

Duisburg · Rund 81,15 Millionen Euro sollen bis zum 31. Dezember 2018 in Duisburg investiert werden. Geschätzte 1,6 Millionen Euro soll die Stadt dadurch jährlich einsparen, vor allem Energiekosten.

Schnell raus mit der Kohle: OB Sören Link und Stadtkämmerer Peter Langner.

Foto: tw


Oberbürgermeister Sören Link und Stadtkämmerer Peter Langner haben es richtig eilig, als sie am vergangen Mittwoch die Maßnahmen verkünden, die sie aus der Investitionsoffensive des Bundes für finanzschwache Kommunen finanzieren wollen. In dreieinhalb Jahren sollen 81,15 Millionen Euro ausgegeben werden — rund 73 vom Bund und zehn Prozent Eigenanteil. Am 1. Juli hat der Förderzeitraum begonnen, weshalb kommenden Montag im Rat die 37 bereits laufenden oder bis Februar 2016 begonnenen Maßnahmen abgesegnet werden sollen. Die übrigen Maßnahmen sollen am 29. Februar den Rat passieren. Für alle Fälle gibt es noch eine Reserveliste mit Alternativen. Auch für den Fall, dass andere Kommunen ihre Gelder nicht komplett abrufen.
213 Maßnahmen listet der Katalog insgesamt auf. Ausschließlich solche, bei denen der Bund auch sonst Kommunen unterstützen darf: Bildungsinfrastruktur, Lärmbekämpfung, energetische Sanierung und Luftreinhaltung. Marode Brücken gehören nicht dazu. "Die Bereiche decken sich mit dem, was die Bürger fordern", so Link. "Mit unseren Vorschlägen gehen wir gut gewappnet in die Ausschüsse und Bezirksvertretungen."Die Hälfte der Mittel aus der Investitionsoffensive soll in den Straßenbau fließen.

Darin enthalten sind Lärmschutzmaßnahmen wie das Verlegen von Flüsterasphalt ebenso wie unter dem Stichwort "Barrierefreiheit" das Schließen desolater Straßendecken oder das Absenken von Bordsteinkanten. Für Fahrradfahrer sollen Wegeverbindungen geschlossen werden. Allein 12,5 Millionen Euro sollen für den Abbau von überflüssigen Ampelanlagen sowie die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED ausgegeben werden. Erwartete jährliche Einsparung dadurch: 550.000 Euro.

Durch die energetische Sanierung der Aufzugsanlagen in den Duisburger U-Bahnhöfen für 500.000 Euro soll dort Energieverbrauch um 80 Prozent gesenkt werden.

Von den 23,5 Millionen für Schulen und Kitas soll ein erheblicher Teil für die Sanierung von Schultoiletten aufgewendet werden. "Von meinen vielen Besuchen weiß ich, wie die teilweise aussehen", so OB Link.

Im Bereich Sport soll etwa das Rhein-Ruhr-Bad von einem Blockheizkraftwerk profitieren. Die Investitionskosten von 190.000 Euro seien bei einer jährlichen Ersparnis von 80.000 Euro in weniger als drei Jahren wieder reingeholt, so Link.

Dem Duisburger Zoo, der unlängst einen Investitionsstau von 18 Millionen Euro vermeldete, bekommt vom Aufsichtsratsmitglied Sören Link immerhin 5,6 Millionen zugesprochen. Damit soll der Wirtschaftshof saniert werden. Außerdem soll in Zusammenarbeit mit der GFB eine Jugendwerkstatt errichtet werden. Und die jährlich eingesparten 200.000 Euro sollen im Zoo-Etat verbleiben.

Auch der Landschaftspark Nord bekommt für 300.000 Euro ein Blockheizkraftwerk, mit dem jährlich 32.000 Euro eingespart werden sollen.

Das Lehmbruck-Museum bekommt 400.000 Euro für die energetische Sanierung, das Kultur- und Stadthistorische Museum 250.000 Euro für eine neue Aufzugsanlage; das Stadttheater bekommt 150.000, das Binnenschifffahrtsmuseum 20.000 Euro für barrierefreien Ausbau. Der Kulturbunker Bruckhausen und der Oberhof in Beeck sollen je 15.000 Euro für die Umrüstung auf LED bekommen.

Und schließlich soll eine Million Euro den sieben Bezirken direkt zur Verfügung gestellt werden, aufgeteilt nach Einwohnerzahl. Das Geld soll dann in Eigenregie der Bezirke für Kleinstmaßnahmen wie Bordsteinabsenkungen verwendet werden.

(Niederrhein Verlag GmbH)