Fortuna Düsseldorf empfängt den MSV am Freitagabend/Wunschbaumaktion läuft wieder an Mit Rückenwind ins Straßenbahn-Derby

DUISBURG · Martin Dausch wird am Freitagabend nicht dabei sein. Der Mittelfeldwühler muss weiter verletzt pausieren und seinen Kollegen von außen die Daumen drücken. Dausch hat aber auch, ohne dass er auf dem Platz dabei war, gespürt, dass sich seit der Ankunft des neuen Coaches einiges beim MSV geändert hat.

"Man spürt es in der Kabine und beim Training: Die Jungs sind mit richtig Freude bei der Sache. Die Stimmung ist soviel besser geworden. Und die Mannschaft hat einen Riesen-Schritt nach vorne gemacht." Das kann man als Seitenhieb auf den Ex-Coach werten. Oder auch einfach als klare Ansage an den Gegner von Freitagabend. Denn nach der bisherigen Seuchensaison geht die Fortuna sicherlich nicht als Favorit ins Straßenbahn-Derby. "Alle sind sehr positiv. Und ich bin guter Dinge, dass wir in Düsseldorf was holen werden", gibt sich Martin Dausch zuversichtlich.

Ganz ähnlich sieht das auch sein Trainer. Der will den Rückenwind aus dem Remis gegen Freiburg mit den Rhein hinauf nehmen. Und der hat die Länderspielpause genutzt, um seine Spieler noch mal richtig lang zu machen. "Wir haben bei den Einheiten viel Wert auf Fitness gelegt. Denn das war jetzt unsere letzte Chance, da vor dem Jahresende noch was zu tun", berichtet Ilia Gruev. Eine ganz klare Erwartungshaltung hat der Bulgare, was seine erfahrenen Spieler im Kader angeht. "Ich erwarte von den Routiniers mehr Unterstützung für ihre Mitspieler. Sie sollen und müssen mehr Verantwortung übernhemen." Psychologische Unterstützung gibt es vor dem Derby von MSV-Frauentrainerin Inka Grings. Die glaubt auch als gebürtige Düsseldorferin fest an einen Auswärtssieg der Zebras. "Die Mannschaft hat Charakter. Sie wird sich das bisher fehlende Quäntchen Glück erarbeiten. Und zwar schon in Düsselorf."

Ein Schatten werfen die Terrorereignissen in Frankreich und das abgesagte Länderspiel in Hannover über das Ganze. Ilia Gruev ist in erster Linie wütend ob der feigen Attacken und der Konsequenzen für das öffentliche Leben. Seine Gewohnheiten und sein Verhalten werde er deswegen aber nicht ändern, so Gruev: "Ich spüre Wut, aber keine Angst." Klar war der Terror auch im Team Thema. Ablenken lassen will man sich bei den Zebras aber nicht. "Ganz ehrlich: Für uns ist das ein ganz normales Spiel am Freitag", betont der neue Coach.

Und auch MSV-Geschäftsführer Bernd Maas hat aktuell nicht gespürt, dass das Thema Angst ein großes bei seinem Verein ist. "Wir sind alle eher geschockt und wütend. Aber klar, man macht sich natürlich Gedanken." Der MSV werden angesichts des Frauen-Länderspiels Deutschland gegen England am 26. November und des MSV-Heimspiels gegen Sandhausen am 29. November die Sicherheitsvorkehrungen rund ums und im Stadion nach enger Absprache mit Sicherheitschef Michael Meier und den Behörden vor Ort nochmal erhöhen, so Maas. "Wir werden gut vorbereitet sein. Und wir werden uns nicht den Spaß am Fußball nehmen lassen. Wir hoffen, dass die Menschen jetzt erst recht ins Fußballstadion kommen".

Bereits ins fünfte Jahr geht nun die MSV-Wunschbaumaktion, welche die Zebras gemeinsam mit dem zebrakids e.V organisiert haben. Wieder steht im Foyer der Schauinslandreisen-Arena ein großer, geschmückter Weihnachtsbaum. An dem hängen Kinder-Wunschzettel. Die können abgenommen und dann z.B im Zebra-Shop mit den MSV-Mitarbeitern fertig gestellt werden. Alle erfüllten Geschenkwünsche werden gesammelt und dann den Kindern aus den insgesamt 13 Kinderheimen und sozialen Einrichtungen, die in diesem Jahr bedacht werden, übergeben. Die große Bescherung findet am 22. Dezember bei einer ganz besonderen Weighnachtsfeier in der Arena statt.