Eine Weinmesse in Duisburg war dabei vor acht Jahren ein eher belächeltes Unterfangen. Nach der Devise "Duisburg und Wein" glaubten nicht viele Menschen an einen Erfolg und wurden eines Besseren belehrt.
Sonja Höferlin, Geschäftsführerin der Badischen Wein GmbH, und Organisatorin der Baden-Württemberg Classics betonte am Montag, dass man vier Veranstaltungen dieser Art pro Jahr in Deutschland mache. Neben Duisburg geht es nach München, Berlin und Dresden. Die mit Abstand größte Resonanz habe man aber in Duisburg. Manches Weingut macht inzwischen ein Drittel des Umsatzes allein in Duisburg. Selbst die beiden deutlich älteren Veranstaltung in Berlin und der bayerischen Hauptstadt — München findet in diesem Jahr zum zwanzigsten Mal statt — sind von Duisburg überflügelt worden. So darf sich der Weinmessenbesucher auf 66 Winzer freuen, die ihre Produkte in der Kraftzentrale vorstellen wollen.
Dabei ist natürlich der Jahrgang 2014 von großem Interesse, der den Winzern in Baden und Württemberg in mancherlei Hinsicht schlaflose Nächte bereitete. So trieben die Reben schon Ende März aus, was die Angst vor Nachtfrost in den Winzerhaushalten beachtlich ansteigen ließ. Nachdem dieser dann nicht kam, waren die Wetterprognosen zur Traubenlese nicht wirklich viel versprechend, weshalb man alles dran setzte, um eine schnelle Ernte zu bewerkstelligen. Mit rund dreiwöchiger Dauer anstatt der normalen sechs Wochen gelang dies dann auch.
So darf sich der Weintrinker nun auf rund 100 Millionen Liter erstklassiger Weine freuen, von denen ein Teil in Duisburg an den Mann oder die Frau gebracht werden wird.
Angereichert ist die Veranstaltung mit zahlreichen Weinseminaren, die jedem interessierten vertiefte Einblicke in den Wein ermöglichen. Zudem gibt es auch immer ein kulinarisches Beiprogramm, das alle möglichen Leckereien bietet. Ganz neu ist das Computerprogramm, mit dem man seinen persönlichen Lieblingswein leichter finden soll. Aus fast 1000 angebotenen Weinen werden einem dann die passenden Tropfen offeriert werden. Durchaus ein Experiment, denn in einem so großen Rahmen, ist das Programm noch nie angewendet worden. "Die Duisburger waren immer sehr aufgeschlossen bei neuen Wegen", hofft der Präsident des württembergischen Weibauverbandes Hermann Hohl.