Brave New World sind fünf junge Musiker aus Moers und Umgebung: Elin Samson (Gesang), Miriam Schlünkes (Gesang + E-Gitarre), Daniel Wieners (E-Gitarre), Jonas Dietrich (E-Bass) und Jacques Wienicke (Drums) machen "Alternative Rock", brechen aber auch gerne aus dem Genre aus. Markenzeichen der Band ist der zweistimmige Frauengesang.
Nach der Veröffentlichung der EP im vergangenen Herbst war klar: "Wir wollen ein Musikvideo!" Doch welcher Song sollte es sein? Die Wahl fiel auf "Worth It": Viel Spannung, einige Ruhepunkte und ein kraftvoller Chorus gepaart mit einem Text, der mehrere Interpretationsmöglichkeiten zulässt. "Die Frage 'is it worth, hanging on to the past, when nothing's gonna come back to us' (Lohnt es, an der Vergangenheit zu hängen, wenn nichts wiederkommen wird) hat sich bestimmt jeder schon einmal gestellt. Einerseits will man mit etwas abschließen, andererseits fällt es einem aber auch schwer loszulassen. Dieses Thema wollten wir mit dem Musikvideo ansprechen", so Miriam Schlünkes, die federführend bei der Umsetzung war.
Das Video zu "Worth It" erzählt von einem jungen Mann, der mit seinen eigenen "Schattenseiten" konfrontiert wird. Er begegnet mehreren Schattencharakteren, die ihn selbst darstellen, allerdings verändert und bedrohlich aussehen. Sie verkörpern Stress, Wut und Wahnsinn. "Wir wollten drei mögliche Konfliktthemen ansprechen, die uns in unserem Alltag begegnen", so Miriam.
Die in und um die Rheinhauser Kneipe "Sofienklause" gedrehte Story wechselt sich ab mit Passagen, in denen Brave New World beim Performen zu sehen sind. Diverse Rückblenden und schnelle Bildwechsel verwirren den Zuschauer, lassen aber auch das Gefühl aufkommen: Hier steckt mehr dahinter. Denn "Worth It" ist ein Video, in dem es auch beim mehrmaligen Anschauen immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt (man achte auf die Entwicklung der Bandszene!) und jeder etwas anderes für sich mitnehmen kann.
Bei der Umsetzung der Idee stand der Band ein talentiertes und engagiertes "Freunde-und-Familie-Team" zur Seite. Miriams Cousin Steffen Heise dreht seit mehreren Jahren Musikvideos, Gero Köster ist selbstständiger Licht- und Tontechniker, Rebecca Schlünkes hat sich um das Make-up gekümmert und Schauspielschüler Marcus Chiwaeze ("er hat wirklich alle umgehauen") übernahm die Hauptrolle.
Der zweitägige Dreh war eine spannende Erfahrung. Gerade, weil kein Profi dabei war: "Vielleicht wäre einiges einfacher und schneller gegangen, wenn wir professionelle Hilfe gehabt hätten, aber dann hätten wir sicher viele Dinge auch aus der Hand geben müssen. So hatten wir die Möglichkeit, alles selbst zu planen und zu verwirklichen", erzählt Miriam.
Insgesamt hat die Produktion (von der Idee bis zum fertigen Video) gut sechs Monate gedauert. Nicht nur die Band findet, dass sich das gelohnt hat: "Wir sind sehr stolz auf das Ergebnis und es ist toll, wenn die Rückmeldung der Leute unser Gefühl verstärkt!"
Wie geht's weiter? "Wir waren am 14.7. in Münster beim 'rock it.tv', weil wir einen Live-Videodreh gewonnen haben. Da kommt also noch was! Im Moment genießen wir aber auch, das fertige Video zu verbreiten und zu feiern - und legen eine kreative Phase ein, die vielleicht neue Lieder oder neue Projektideen abwirft. Wir lassen das einfach alles auf uns zukommen."