Stiftung Krankenhaus Bethanien Auf die Stärken konzentrieren

Moers · Nach der Verabschiedung von Karl-Heinz Tenter in den Ruhestand, steht seit Februar Otfried Kinzel ehrenamtlich als Vorsitzender dem Bethanien-Stiftungsrat vor. Der 65-Jährige lebt seit 1983 am Niederrhein und war vor seiner Pension im Vorstand der NIAG tätig

Otfried Kinzel setzt auf den Ausbau der Spezialisierung, will sich auf die Stärken konzentrieren und Kooperationen ausbauen.

Foto: KBM/Engel-Albustin

In einem Pressegespräch am vergangenen Donnerstag informierte Kinzel über anstehende Entwicklungen, Strategien und Herausforderungen. "In den letzten elf Jahren haben wir uns verstärkt dem Thema Spezialisierung und Zertifizierung gewidmet", erläutert Kinzel. Diesen Weg wolle man auch weiter gehen. Nachdem das Bethanien Krankenhaus bereits seit 2007 zertifiziertes, kooperatives Brust(krebs)zentrum Linker Niederrhein ist, und durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zum Darm(krebs)zentrum (seit 2009) sowie Lungen(krebs)zentrum (seit 2011) zertifiziert wurde, strebt man an als nächsten Schritt die Auszeichnung zum Krebszentrum "Comprehensive Cancer Center" an. "Mit dem weiteren Ausbau der Strahlentherapie und der eigenen Pathologie auf dem Campus bieten wir beste Voraussetzungen. Die Patienten profitieren von kurzen Wegen", ist Kinzel überzeugt. Des weiteren sei ein Aorten-Zentrum sowie ein Zentrum für Altersmedizin in Planung. "Wir haben bewusst keine Geriatrie. Wir wollen, dass unsere Spezialisten die Menschen lebenslaufbedingt begleiten und sich auch um die Belange alter Menschen kümmern."

Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Erweiterung der Parkfläche in nördlicher Richtung. Dies sei dringend nötig, da der private Investor Günter Krivec in Absprache mit dem Bethanien und der Stadt ein medizinisches Versorgungszentrum, sprich Ärztehaus auf dem Areal bauen will. Hier soll dann künftig auch die kassenärztliche Notfallpraxis einquartiert werden. Mit der Erweiterung der Parkfläche will man im Frühjahr nächsten Jahres beginnen.

"Ein weiteres Ziel, nämlich die Vollbelegung des Seniorenstifts, ist mit einer derzeitigen Belegung von rund 98 Prozent so gut wie erreicht", freut sich Kinzel. Beim Bau eines geplanten Bettenhauses mit sog. Wahlleistungsbetten sei man jedoch noch nicht so weit. Allerdings ist Kinzel auch hier zuversichtlich, das die Finanzierung mit Hilfe der Sparkasse am Niederrhein gestämmt werden könne und betont dabei die Wichtigkeit des Projekts: "Wir haben eine hohe Nachfrage nach Betten für Privatpatienten, die wir nicht befriedigen können. Wenn wir nicht handeln, verlieren wir Patienten."

Insgesamt sieht Kinzel die Region in Sachen Medizin sehr gut aufgestellt. "Zusammen mit dem St. Josef Krankenhaus Moers und dem St. Bernhard-Hospital Kamp-Lintfort bieten wir zusammen fast die Leistung einer Uni-Klinik." Wichtig sei es, die Kooperation und Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Krankenhäusern weiter auszubauen. Davon profitieren letztlich alle.

Mit 510 Betten, 1.200 Mitarbeitern und rund 100 Millionen Euro Jahresumsatz ist die Stiftung Krankenhaus Bethanien ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber für die Stadt Moers. Damit man die Bedürfnisse der Patienten auch weiterhin auf höchstem Niveau erfüllt werden können, bedarf es qualifizierter Mitarbeiter. An der eigenen Bethanien Akademie gibt es Aus-, Fort- und Weiterbildung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheits- und Sozialwesen. Sie ist die zentrale Bildungsinstitution der Stiftung Krankenhaus Bethanien mit überregionaler Bedeutung und trägt einen wichtigen Anteil an der Personalgewinnung und -bindung. "Die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nur mit einem starken Team bewältigen. Ich bin froh, dass wir hier so eine motivierte Belegschaft haben und möchte mich an dieser Stelle mal von ganzem Herzen bei allen bedanken - vom Chefarzt bis zum Gärtner, alle leisten hier einen wichtigen Beitrag."

(Niederrhein Verlag GmbH)