Auf dem „Abgeordneten-Highway“

Berlin · Die Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski hatte nach Berlin geladen – ein Bericht.

Die versammelte Truppe mit Kerstin Radomski auf dem Dach des Reichstags. Der verkniffene Blick des Autors ist nur der Sonne, nicht etwa dem Bierkonsum vom Vorabend geschuldet.

Foto: Lanig

Berlin, die Stadt, die niemals schläft. Die Stadt, die so viele Möglichkeiten bietet, dass man als Dinslakener Landei schnell überfordert ist. Die Stadt, durch die sich jeden Tag Millionen von Menschen wälzen. Die Stadt, in der im Winter keiner so richtig gerne ist, die ihren wahren Zauber erst im Sommer entfaltet. Wenn die Restaurants und Cafés bis zum Anschlag voll sind, wenn das Partyvolk über die Warschauer Straße in Friedrichshain zieht, wenn Kreuzberg beim Karneval der Kulturen Kopf steht, wenn am Prenzlauer Berg vegane Soja Latte-Klischees in Serie bedient werden. Wenn die Berliner die Kanal- und Spreeufer in Beschlag nehmen.

Aber auch die Stadt, in der Deutsche Geschichte geschrieben wurde und wird, in der sie erfahrbar und sichtbar ist wie in keiner anderen Stadt. Die Stadt, in der sich die bundespolitische Macht dieser Republik ballt.

Hierhin lädt auch die Bundestagsabgeordnete Kerstin Radomski, die für die CDU im Haushaltsausschuss sitzt, zwei bis drei Mal pro Jahr politisch interessierte Bürger ein. Ich hatte das Glück, Anfang Mai gemeinsam mit 49 Mitstreitern aus Moers, Krefeld und Neukirchen-Vluyn dabei zu sein. Und es hat sich wahrlich gelohnt.

Auf dem Programm stand eine ganze Menge. Vom Besuch des Schloss Cecilienhof, wo das Potsdamer Abkommen geschlossen wurde, über die Dauerausstellung „Tränenpalast“ am Reichtagsufer, bis hin zur Führung durch das ehemalige Stasi-Gefängnis Höhenschönhausen. Im Gedächtnis geblieben sind mir vor allen Dingen die Stasi-Grausamkeiten, die sich in Höhenschönhausen abgespielt haben – dem wohl trost- und hoffnungslosesten Ort, an dem ich jemals war. Im Gedächtnis geblieben sind mir aber auch eine ganze Reihe Berliner. Berliner, wie unser Busfahrer Gregor. Der uns mit Berliner Schnauze, dauerrauchend und mit unzerstörbar guter Laune durch diese spannende, chaotische Stadt kutschiert hat. Leute wie Benjamin, unser Gruppenleiter vom Bundespresseamt. Der die Truppe ruhig, besonnen durch die Stadt gelotst hat. Und der einfach alles weiß, was das politische Berlin angeht.

Zum Abschluss ging es zu Kerstin Radomski in den Bundestag. Und auch hier eine positive Überraschung. Trotz ihrer 16 Stunden-Tage nahm sich die Bundestagsabgeordnete viel Zeit.

Und sie spulte keineswegs das Standardprogramm ab, sondern nahm uns mit in die Katakomben des Reichstags und des benachbarten Paul Köber-Haus, zeigte uns den unterirdischen „Abgeordneten-Highway“, der die Bundestagsgebäude miteinander verbindet, nahm uns mit in den Saal, in dem Haushaltsausschuss tagt, gab uns eine Extra Reichstag-Kunstführung ehe sie sich auf dem Reichstag-Dach gut gelaunt von uns verabschiedete. Gut gemacht, Frau Radomski! Und vielen Dank für die Einla

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(Niederrhein Verlag GmbH)