„Die Entwicklung des Alten Marktes und des Johann-Peter-Boelling-Platzes ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Aufwertung der Innenstadt als Ganzes. Baustein für Baustein setzen wir unseren Weg für eine lebendige, attraktive und ökologisch verbesserte Innenstadt in Gladbach fort“, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs.
Alter Markt
Der Alte Markt soll im Zuge der geplanten Umgestaltung vor allem in seiner Funktion als historischer Altstadtplatz gestärkt werden. Neben dem gastronomischen Angebot ist auch die Bedeutung des Platzes als Veranstaltungsfläche ein wichtiger Faktor. Ebenso spielen Entsiegelung und Begrünung eine große Rolle. Die Möglichkeiten, all das umzusetzen, ergeben sich nicht zuletzt durch die bereits beschlossene Herausnahme des Linienbusverkehrs. So kann die bisherige Verkehrsfläche verkleinert werden und es entsteht Raum für eine neue Aufteilung und Gestaltung des Platzes.
Der Siegerentwurf von NUWELA macht den Alten Markt zu einem grünen Stadtherz. In der Mitte entsteht eine flexible Fläche für Veranstaltungen, umgeben von neuen schattenspenden Bäumen und entsiegelten Bereichen, die der Regenwasserversickerung dienen und insgesamt eine kühlende Wirkung haben. Ein besonderes Element ist der bestehende Brunnen, der erhalten und zu einem erlebbaren Wasserspiel weiterentwickelt wird. Neben der Außengastronomie sind bewusst konsumfreie Rückzugsorte vorgesehen – mit Bänken im Schatten und Nischen zum Verweilen. So wird der Alte Markt zu einer Bühne für das städtische Leben, die Geschichte und Moderne verbindet und dabei den ökologischen Anforderungen der Zukunft gerecht wird.
Johann-Peter-Boelling-Platz
Der Johann-Peter-Boelling-Platz mit der Tiefgaragenzufahrt vor dem HuMa ist bisher vor allem verkehrlich genutzt und als Platz deshalb kaum wahrnehmbar. Im Rahmen der Umgestaltung soll er gänzlich neu geordnet, spürbar aufgewertet und umfassend begrünt werden. Die meisten Punkte bei der Jury sammelte hier das Büro Terra.Nova.
Eine wichtige Voraussetzung für die Umgestaltung des Platzes ist die bereits beschlossene Verlagerung der Tiefgarageneinfahrt an die Gebäudekante des Q-Parkhauses. In der Platzmitte selbst entsteht so Raum für die Neugestaltung, die auch umliegende Flächen wie die Krichelstraße, die Museumswiese sowie den Vorplatz und den Parkplatz von Haus Erholung umfasst. Der Siegerentwurf von Terra.Nova verwandelt den Johann-Peter-Boelling-Platz in ein grünes Tor zum Kulturhügel. In der Platzmitte ist ein lichter Baumhain mit Sitzstufen und lockerer Möblierung vorgesehen. Ein künstlerisches Highlight bildet eine bunte textile Überspannung, die farbige Schatten wirft, den Platz unverwechselbar macht und den Bezug zur textilwirtschaftlichen Historie von Haus Erholung herstellt. Auch die angrenzenden Flächen werden deutlich aufgewertet: Die Museumswiese bleibt als Ort für Kunst erhalten, wird mit zusätzlichen klimaresilienten Bäumen ergänzt und als Liegewiese nutzbar gemacht; der historische Vorgarten am Haus Erholung soll wiederhergestellt werden; die Krichelstraße wird entsiegelt und als begrünte Verbindung gestaltet. Ergänzt durch ein insektenfreundliches Beleuchtungskonzept entsteht ein lebendiger, klimaangepasster Aufenthaltsraum.
In ihren Entwürfen haben die beteiligten Landschaftsarchitekturbüros auch Anregungen aus der Politik sowie von Bürgern berücksichtigt, die im Vorfeld beteiligt wurden. Neben der reinen Aufwertung liegt ein Fokus der Umgestaltung darauf, die Plätze fit für zukünftige Entwicklungen zu machen. So werden der Alte Markt und der Johann-Peter-Boelling-Platz stärker für Fuß- und Radverkehr geöffnet. Maßnahmen zur Klimaanpassung machen die Innenstadt widerstandsfähiger gegen Hitze und Starkregen.