Lage der Krefelder City Stärkungspaket Innenstadt: Note 3, und „Luft nach oben“

Krefeld · Einzelhandelsverband und Stadtverwaltung präsentierten nun einen ersten Controlling-Bericht über die Maßnahmen des Stärkungspakt Innenstadt. Bei der Präsentation machten zwei Teilnehmer ihrem Ärger mächtig Luft.

Innenstadtkoordinator Krefeld

Foto: Stadt Krefeld

Quo vadis, Krefelder Innenstadt? Im Februar diesen Jahres beschloss der Stadtrat das inzwischen zweite „Stärkungspaket“, welches insgesamt 37 Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in der Krefelder City auf den Weg bringen soll. Nun luden Einzelhandelsverbands und Stadtverwaltung ein, um den ersten „Controlling-Bericht“ zu präsentieren. Dieser bewertet die bisherigen Ausführungen mit der Note „befriedigend“. „Die Stadtverwaltung kommt ihren Versprechungen nach“, sagt Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbands, ergänzt jedoch: „Es gibt aber auch noch Raum für Verbesserungen.“

Diese Kritik ging Peter Gathen offenkundig nicht weit genug. Der 2. Vorsitzende nutzte die Pressekonferenz, um seinem Ärger einmal Luft zu machen. „Du kannst -zig Maßnahmen auf den Weg bringen, prominente Krefelder im Stadtgebiet würdigen“. klagte er und schob hinterher: „Was zählt ist der erste Eindruck, wenn man nach Krefeld kommt. Oft denke ich, wo bist du hier nur gelandet.“ Dann legte der Betreiber mehrerer Parkhäuser Bilder vor, die Verunreinigungen und Vandalismus zeigen, sagte schließlich: „Hier klafft ordnungspolitisch ein großes Loch. Wir haben bei der Strafverfolgung falsche Prioriäten. Für ein Knöllchen wirst du bis ins Ausland verfolgt, die Szene jedoch weiß, dass sie nichts zu befürchten hat.“

Dies sieht auch Unternehmer Christoph Borgmann so: „100 Prozent der Ladendiebstähle, die wir zur Anzeige gebracht haben, wurden nicht weiter verfolgt, die Verfahren wurden eingestellt.“ Borgmann, ebenfalls Vorstandsmitglied des Einzelhandelsverbands, ärgert sich aber auch über den „untragbaren Zustand“ der Haltestelle an der Rheinstraße. „Dies ist für mich symbolträchtig für Krefeld.“

Innenstadtkoordinator Thomas Brocker versuchte die Situation ein wenig zu entspannen, sagte: „Verwaltung und Handel verfolgen ein gemeinsames Ziel und arbeiten gut zusammen. Der neue Bericht macht deutlich, dass wir schon viel erreicht haben, dass es aber noch weitere wichtige Entwicklungsschritte gibt, die unsere Innenstadt weiter voranbringen können.“

In den 35 Maßnahmen, die das „Stärkungspaket 2.0“ beinhaltet, sind u.a. Einsatzstöcke zum Eigenschutz des Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) sowie weitere Dienstfahrräder für dessen Mitarbeiter sowie die Eröffnung einer Einsatzzentrale festgeschrieben. 300 Einzelmaßnahmen zur Verbesserung der Sauberkeit, gestalterische Arbeiten (Reinigung des Seidenweberhaus) oder die Errichtung einer öffentlichen Toilette sind ebenfalls Punkte.