„Ich habe Hochachtung vor dieser Spielform“, bekennt Anke Zwering. Denn das Puppentheater, das die Referentin des städtischen Kulturbüros jedes Jahr organisiert, beruht auf dem sichtbaren Zusammenwirken von Mensch und Puppe auf der Bühne. Es ist kein Marionettentheater und schon gar keine Kinderbelustigung. Die Stücke, die gespielt werden, sind künstlerisch hochwertig.
In Krefeld gibt es ein dankbares Publikum für diese Form des Theaters. Die Vorstellungen des Krefelder Figurentheaterfestivals „Budenzauber“ in der Fabrik Heeder sind stets schnell ausverkauft.
Für den September hat Anke Zwering die neuste Ausgabe des Festivals organisiert. „Wir beginnen am 13. September mit einem Star des Szene“, freut sie sich auf den Puppenbauer, Autor und Spieler Nikolaus Hajan. Der Künstler aus Graz hat ein komplexes Drama über einen Menschen entworfen, der in der NS-Zeit als „erbbiologisch minderwertig“ verunglimpft wurde und nach dem Krieg als Kleinkrimineller auf der Straße landet. „Das ist keine leichte Kost“, sagt Anke Zwering, die die Stücke sehr sorgfältig auswählt. Die Vorstellung dauert 120 Minuten und ist für Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren geeignet.
Einen literarischen Klassiker bietet die Bremer Bühne Cipolla mit dem gruseligen Stück „Der Untergang des Hauses Usher“ nach der berühmten Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe. Die Aufführung findet am 14. September statt und dauert 70 Minuten.
„Warten in Godow“ heißt die nächste Vorstellung am 19. September. Das Theater Koblenz variiert hierin das Flüchtlings- und Integrationsthema in einer reizvollen Umkehrung der üblichen Problematik. Das Stück gewinnt dadurch einen durchaus humoristischen Unterton.
Über Schönheitsideale und Selbstwahrnehmung reflektiert das Figurentheater Lukas Schneider aus Stuttgart am 21. September mit dem Stück „Scaena Corpus“. Es dauert nur 45 Minuten und ist bereits für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet. Besonders gerne arbeitet Anke Zwering mit der Krefelder Puppenbühne „Blaues Haus“ in Hüls zusammen. Somit werden zwei Produktionen statt in der Fabrik Heeder im Blauen Haus an der Tönisberger Straße 64 zu sehen sein: Einmal die verblüffende Interpretation eines bekannten Märchens durch das Berliner Theater Zitadelle unter dem Titel „Die Berliner Stadtmusikanten“. Es kommt am 26. September zur Aufführung. Zum Zweiten das Kinderstück „Der Yark“ vom Berliner Theater im Bergmannkiez. Es handelt von einem Monster und ist für Kinder ab 10 Jahre zugänglich. Alle Vorstellungen beginnen um 20 Uhr. „Der Kartenvorverkauf beginnt am 21. August um 10 Uhr“, erklärt Anke Zwering. Und zwar per Telefon (02151/864848) oder per Mail unter www.krefeld.de/kartenreservierung. Die bestellten Karten werden dann an der Abendkasse hinterlegt. Sie kosten 14 Euro (erm. 7,50 Euro).