Volksbank Mönchengladbach unterstützt Tafel mit 2 500 Euro Ein „Dauerauftrag“ der besonderen Art

Mönchengladbach · Die Volksbank Mönchengladbach unterstützt die Tafel mit einer Spende in Höhe von 2 500 Euro. Pro Woche müssen 800 Familien versorgt werden.

Die Volksbanker Sven Frauenkron (l.), und Vorstand Franz Dierks Meurers brachten Monika Bartsch von der Tafel einen Scheck über 2 500 Euro mit.

Foto: Andreas Baum

Auch an diesem Vormittag ist Karimi draußen im Einsatz. Geschäftig fährt der gebürtige Afghane Rollcontainer hin und her, packt Kisten mit Grünkohl, Eisbergsalat oder Feldsalat auf die Theke des Stands, der vor der Ausgabestelle der Gladbacher Tafel aufgebaut ist. Es sieht ein bisschen aus wie auf dem Wochenmarkt. Mit einem Unterschied: Pro Woche werden an den beiden Ausgabetagen insgesamt 800 Familien versorgt. vor allem mit Obst, Gemüse, Fleisch und Geflügel, oder mit anderen gespendeten Lebensmitteln.

Die Vorsitzende des Vereins, Monika Bartsch, freut sich, dass gerade zwei Vertreter der Volksbank Mönchengladbach eG gekommen sind, denn die Genossenschaftsbanker bringen einen Scheck über 2 500 Euro mit: „Das Geld benötigen wir dringend, denn in diesem Jahr brechen die vielen kleinen Spenden weg, die uns in den vorigen Jahren stets erreicht haben, selbst zur Corona Zeit.“ Auf die Nachfrage von Franz Dierk Meurers, Vorstandsmitglied der Volksbank Mönchengladbach, hat sie kann sie nur Vermutung anstellen: „Das liegt wohl an den politisch unsicheren Zeiten.“

Während sie den Vorstand und den Generalbevollmächtigten der Bank, Sven Frauenkron, durch die Ausgabestelle führt, die in der Redbox im Nordpark untergebracht ist, geht draußen der Betrieb weiter.

Die Menschen haben großen Einkaufstüten oder Trollys dabei und warten in der Herbstsonne geduldig in der Schlange, bis sie vorgelassen werden. Die Wartezeit vertreiben sich die meisten mit einem Gespräch mit dem Nachbarn. Man kennt sich. Viele sind schon seit Jahren auf diese Form der Hilfe angewiesen.

Der Betrieb läuft überaus geordnet ab. Dafür sorgt unter anderem Peter Kröger, er ist so etwas wie der Hausmeister der Tafel. Er lässt die Bedürftigen immer in Fünfergruppen vor: „Das entlastet unsere Ausgabefrauen drinnen erheblich.“ Die gespendeten Lebensmittel und andere Artikel werden zwischen 11.30 und 17 Uhr ausgegeben, jeweils dienstags und donnerstags. Der Senior ist aber bereits seit dem frühen Morgen im Einsatz: „Ich bin hier morgens der erste und abends der letzte.“ Und das an jedem Werktag, denn die sechs Kühltransporter der Mönchengladbacher Tafel fahren jeden Tag nach einem festen Plan bis zu zwölf Supermärkte an. Danach sortieren insgesamt 15 Helferinnen und Helfer die angelieferte Ware.

Die Tafel versorgt pro Woche aber nicht nur die 800 Familien, erklärt Monika Bartsch: „Wir sorgen auch dafür, dass zum Beispiel verschiedene Jugend- und Freizeiteinrichtungen den Kindern und Jugendlichen mittags eine warme Mahlzeit anbieten können. Außerdem beliefern wir freitags unter anderem das Arbeitslosenzentrum mit den gespendeten Lebensmitteln.“

Im Inneren der großzügig gestalteten Ausgabestelle geht es mittlerweile zu wie in einer Markthalle. Die Kunden gehen mit einem Einkaufswagen langsam von Tisch zu Tisch. Wenn sie bekommen haben was vorrätig ist, bzw. was sie gerne mitnehmen möchten, packen sie alles ein und streben dem Ausgang zu. Dabei passieren sie auch das Schwarze Brett, auf dem bestimmte Informationen sogar auf Arabisch mitgeteilt werden.

Die beiden Volksbanker sind von der Professionalität beeindruckt, mit der die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ihre Arbeit tun. Als sie von den Sorgen und Nöten der Vereinsvorsitzenden hören, können sie Monika Bartsch Mut machen. Franz Dierk Meurers: „In unserem Haus gibt es keine Diskussion wohin wir spenden. Wir unterstützen die Tafel bereits seit rund zehn Jahren und das werden wir auch in Zukunft tun.“ Monika Bartsch hat sogleich einen passenden Vergleich parat: „Das ist ja ein ganz besonderer Dauerauftrag, auf den wir bauen können.“

Draußen ist Karimi immer noch damit beschäftigt für Nachschub zu sorgen. Kiste für Kiste hebt er auf die Ausgabetheke. Der 32-Jährige ist mit sichtlichem Ernst und mit Freude bei der Sache. Er ist seit 2016 in Deutschland und hat einen Aufenthaltstitel: „Weil ich hier leben darf, möchte ich etwas tun und helfen. Außerdem liebe ich den Kontakt zu Menschen.“