72,6 Prozent aller Pkw waren vollkommen mängelfrei – ein Zuwachs um 0,8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr (71,8 Prozent). Bei weiteren 18,7 Prozent wurden während der HU geringe Mängel festgestellt. Das durchschnittliche Fahrzeugalter betrug 14,4 Jahre, der Kilometerstand lag im Schnitt bei 163 000 Kilometern.
8,7 Prozent der geprüften Fahrzeuge wiesen erhebliche Mängel auf und mussten zur Nachprüfung. Seit Mai 2018 existiert neben den bekannten Kategorien „ohne Mängel“, „geringe Mängel“, „erhebliche Mängel“ und „verkehrsunsicher“ auch die fünfte Kategorie „gefährliche Mängel“. Diese wird statistisch den „erheblichen Mängeln“ zugerechnet. Ein „gefährlicher Mangel“ liegt vor, wenn ein Defekt eine unmittelbare Verkehrsgefährdung oder eine erhebliche Umweltbeeinträchtigung darstellt – etwa, wenn an einem Fahrzeug alle Bremslichter ausgefallen sind.
Die Grundlage für den TÜV-Report bildet die Auswertung aller Hauptuntersuchungen, die zwischen Juni 2024 und Juni 2025 an mehr als 250 TÜV Nord-Stationen und in über 10 000 TÜV Nord-Partnerwerkstätten durchgeführt wurden.
Ein deutlicher Trend im diesjährigen TÜV-Report: Mit zunehmendem Alter steigt die Mängelhäufigkeit merklich an. Fahrzeuge, die zehn Jahre oder älter sind, zeigen überdurchschnittlich oft sicherheitsrelevante Defekte – insbesondere an Bremsen, Achsaufhängung und Beleuchtung. Bei den an den TÜV Nord Stationen vorgestellten Fahrzeugen betrug das Durchschnittsalter 10,8 Jahre.
Das zunehmende Durchschnittsalter des Pkw-Bestands hat direkte Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. So nimmt der Anteil der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln mit jedem weiteren Jahr deutlich zu: Bei drei Jahre alten Pkw liegt der Anteil bei rund sechs Prozent, bei zehn Jahre alten Fahrzeugen bereits bei 23 Prozent, bei über zwölf Jahre alten sogar bei rund 28 Prozent.
Hauptursachen sind Materialermüdung, verschlissene Bauteile und elektronische Alterung. Kunststoff- und Gummikomponenten verlieren ihre Elastizität, Leitungen und Steckverbindungen werden anfällig für Korrosion, Bremsleitungen können undicht werden, und in älteren Fahrzeugen treten vermehrt Fehlfunktionen bei ABS- und ESP-Systemen auf. Hinzu kommt eine sinkende Wartungsbereitschaft vieler Halterinnen und Halter älterer Fahrzeuge: Regelmäßige Inspektionen werden aus Kostengründen häufiger verschoben, Ersatzteile sind teurer oder schwerer zu
beschaffen. Dadurch steigt das Risiko plötzlicher Ausfälle – etwa durch defekte Beleuchtung, Bremsen oder Motorsteuerungen
Die unabhängige und neutrale Hauptuntersuchung ist und bleibt ein zentraler Pfeiler der Verkehrssicherheit. Sie sorgt dafür, dass Fahrzeuge mit technischen Mängeln erkannt und in die Werkstätten zurückgeführt werden. Dieser Mechanismus trägt wesentlich dazu bei, dass Autofahrende regelmäßig in den guten technischen Zustand ihrer Fahrzeuge investieren – zum Schutz aller Verkehrsteilnehmenden.
„Der Fahrzeugbestand wird zunehmend älter – regelmäßige Pflege und Wartung sind daher entscheidend, um die Verkehrssicherheit langfristig zu gewährleisten. Gerade bei älteren Fahrzeugen zeigt sich, wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang und rechtzeitige Reparaturen sind, um Pannen und Sicherheitsrisiken zu vermeiden“, betont die Stationsleitung vor Ort.