Ergebnisse der Passantenbefragung „Vitale Innenstädte“ 2024 Bessere Noten für die Innenstädte

Mönchengladbach · „Unsere angestoßenen Maßnahmen zur Aufwertung und Belebung der Innenstädte tragen Früchte, aber es bleibt gleichzeitig auch noch viel zu tun.“ Dieses Fazit zieht Oberbürgermeister Felix Heinrichs angesichts der Mönchengladbacher Ergebnisse der Kundenbefragung „Vitale Innenstädte 2024“.

Stellten die Mönchengladbacher Ergebnisse der Kundenbefragung „Vitale Innenstädte 2024“ vor (v.l.): Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Friedhelm Lange, Geschäftsführer von MGMG und WFMG, und Michel Hontoy, Projektmanager bei der WFMG.

Foto: Markus Rick (rick)

Mönchengladbach hat seine Hausaufgaben gemacht, jedenfalls vergaben die befragten 1 000 Passanten in Gladbach und Rheydt bessere Schulnoten als noch 2022 für Angebot, Attraktivität und Besuchsmotiven – für die Gesamtstadt eine 2,6 statt einer 3,2, für Gladbach eine 2,4 statt einer 3,1 und für Rheydt eine 2,9 anstelle einer 3,4.

Zum vierten Mal hat Mönchengladbach an dieser Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln in 107 deutschen Innenstädten teilgenommen. Eine wichtige Erkenntnis: Hauptgrund, in die Innenstadt zu kommen, bleibt das Einkaufen (69,5 %), aber das Besuchsverhalten wandelt sich: Gastronomiebesuche (34 %), Dienstleistungsangebote (10,1 %), Verweilen (9,6 %) oder Freizeit- und Kulturangebote (1,6%). holen auf, wobei Mönchengladbach bei einigen dieser Nutzungsprofilen im Vergleich zu anderen Städten mit ähnlicher Einwohnerzahl ziemlich schwach abschneidet.

OB Heinrichs verweist auf verschiedene Maßnahmen, die bereits angestoßen bzw. umgesetzt worden seien und zu nachhaltigen Verbesserungen führen sollen, etwa die Neugestaltung von Geropark, Sonnenhausplatz und obere Hindenburgstraße, wo ein Durchbruch zum Museum Abteiberg geschaffen werde, die Herausnahme des Busverkehrs aus der Hindenburgstraße, oder die Förderung des Wochenmarktes in Rheydt.

Wichtigste Maßnahme für attraktivere Innenstädte sei laut Studie die Vermeidung von Leerständen. „Hieran arbeiten wir als Wirtschaftsförderung im Verbund mit vielen anderen engagierten Akteuren“, erklärte dazu Friedhelm Lange, Geschäftsführer von WFMG und MGMG. Ein Aspekt sei beispielsweise leer stehende, unvermietbare Ladenlokale in Gastronomie umzuwandeln.

Von den befragten Passanten kamen 43,9 % mit dem Auto/Motorrad nach Gladbach bzw. Rheydt, sie bewerten die Innenstadt durchaus als autofreundlich. Aber auch das Fahrrad holt mit 26 % kräftig auf. „Das sind mehr als doppelt so viel als 2022 und auch deutlich mehr als der Bundesschnitt“, sagte der zuständige WFMG-Projektmanager Michel Hontoy. Allerdings sei auch der Pkw-Anteil gestiegen – zulasten des Fußgängerverkehrs und des ÖPNVs, dessen Verbesserung sich die Mönchengladbacher übrigens überproportional wünschen. „Wir müssen uns intensiv Gedanken machen, wie unsere Stadt besser mit Bus und Bahn erreichbar ist“, betont OB Felix Heinrichs, ist aber gleichzeitig davon überzeugt, dass sich die bevorstehende Eröffnung des Busbahnhofes ZOB positiv bemerkbar machen werde.

Eine weitere Erkenntnis lässt alle Beteiligten aufhorchen: Das Einzugsgebiet der Besucher schrumpft, diese stammen immer mehr aus der eigenen Stadt. Gleichzeitig sinkt die Verweildauer von Innenstadtbesuchern in Mönchengladbach stärker als in vergleichbar großen Kommunen: Die Besucher kommen nicht mehr täglich, und nur noch knapp 22 % von ihnen bleiben länger als zwei Stunden. Und: Das Sicherheitsempfinden der hiesigen Innenstadtbesucher hat sich im Vergleich zur letzten Befragung verschlechtert. Hier setzt die Stadt auch auf entstehende Wechselwirkungen. Schließlich führten attraktivere Fußgängerzonen, mehr Stadtgrün sowie zusätzliche Kultur-, Freizeit- und Sportangebote in der City, wie sie von den Befragten angeregt werden, automatisch zu mehr Frequenz, längeren Verweildauern und einem angenehmeren Miteinander.