Der Name „Hindenburgstraße“ ist historisch belastet und führt seit Jahrzehnten zu kontroversen Diskussionen. Soll man Mönchengladbachs Einkaufsmeile umbenennen, ja oder nein? Die Stadt setze sich mit belasteten Straßennamen kritisch und individuelle auseinander, „an dieser Stelle haben wir uns bewusst für einen solchen Informationspfad entschieden“, sagte Oberbürgermeister Felix Heinrichs bei der Eröffnung am Dienstag im Beisein von Christiane Schüßler, Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport, sowie Gästen aus Politik und Verwaltung. Die fünf Informationstafeln seien Bausteine einer lebendigen und zugleich mahnenden Erinnerungskultur – „aus heutiger Sicht würden wir sicher keine Straße mehr nach Hindenburg benennen“, betonte Heinrichs.
Am 11. Dezember 2024 hatte der Rat der Stadt Mönchengladbach die Installation eines Informationspfades beschlossen. Das Konzept orientiert sich an einem bereits bestehenden Informationspfad der Stadt Wunstorf in Niedersachsen. Die Stelen ziehen sich über die Hindenburgstraße vom Vitus Center bis hin zur Höhe Kapuzinerstraße. Sie müssen nicht chronologisch oder vollständig abgegangen werden. Historische Fotos, ein QR-Code und eine Internetseite (www.moenchengladbach.de/de/die-hindenburgstrasse) informieren unter anderem über den Prozess der Straßenbenennung nach Hindenburg, seinen Werdegang vom Kriegshelden über die Weimarer Republik bis zur NS-Zeit und seine Popularität auch in Mönchengladbach. Hinzu kommt eine kritische Betrachtung von Hindenburgs Wirken aus heutiger Sicht.
„Die Texte wurden speziell auf die historische Entwicklung Mönchengladbachs zugeschnitten, und ich bin mir sicher, dass sie viele Menschen zum Nachdenken anregen werden“, sagte die Beigeordnete Christiane Schüßler. Die Kosten des Informationspfades lagen bei 8 000 Euro.